Truppenrückzug genehmigt

Das Kabinett segnete Ergebnisse ab, die bei bilateralen Verhandlungen zwischen Thailand und Kambodscha ausgearbeitet worden waren. Allerdings wurde weder festgelegt, wann sich die Truppen zurückziehen müssen, noch welche Anzahl von Soldaten.

Kambodscha verlangte von Thailand den ersten Schritt. Die Fortschritte wurden bei einem 30minütigen Vier-Augen-Gipfel zwischen General Kanok Netrakawesana (Thailand) und San Wanna (Vize-Gouverneur der kambodschanischen Provinz Uddor Meanchey) erzielt.

Thailand habe, so Regierungssprecher Wichainchot Sukchotrat, einem Rückzug zugestimmt, Einzelheiten müßten aber noch zwischen kambodschanischen und thailändischen Militärs besprochen werden: „Es werden aber genug Truppen übrig bleiben, um unsere Souveränität und Integrität zu schützen.“

Der Konflikt hatte sich weiter verschärft, als thailändische Truppen zu dem 130 Kilometer von Preah Vihear entfernten Ta Moan Thom Tempel vordrangen. Thailand behauptet, diese Truppenbewegung sei rechtmäßig, weil der Tempel zu Thailand gehörte. Kambodscha ist gegenteiliger Meinung. Bei Ta Moan Thom handele es sich um kambodschanisches Territorium. Der kambodschanische Verteidigungsminister verlangte den Tempel „zurück“.

Ta Moan Thom wurde im 13. Jahrhundert von den Khmer erbaut. Ein thailändischer General sagte, kambodschanische Truppen hätten den Tempel früher betreten dürfen, weil sie unbewaffnet und nur in kleinen Gruppen unterwegs waren. Anfang August seien aber zwischen 40 und 50 Mann aufmarschiert, alle bewaffnet. Aus diesem Grunde sei es ihnen von den Thais nicht mehr erlaubt worden, den Tempel zu betreten. bp