Das neue Kabinett: Schön oder häßlich?

Das neue Kabinett würde „gut aussehen“, aber es sei in Ordnung, wenn andere Leute darüber eine andere Meinung hätten.

Zu diesen Leuten gehören beispielsweise die Demokraten, die meinten, das neue Kabinett sei „häßlicher“ als das unter Ex-Premierminister Samak. Ferner sind die Demokraten der Meinung, daß es zwei Gründe gebe, weshalb es so lange dauerte, das neue Kabinett zu bilden: Viele potentielle Minister hätten abgelehnt, in der Regierung mitzuarbeiten, ferner mußte vor jeder Entscheidung erst der Segen einer „einflußreichen Person“ aus London eingeholt werden.

Nach wie vor ist geheim, wie das neue Kabinett aussehen soll, aber die Tageszeitung „The Nation“ beruft sich auf Quellen innerhalb der PPP und weiß mehr. Selbst bei objektiver Betrachtung darf gestaunt werden:

Somchai wird wie Samak nicht nur Premier sein, sondern auch das Verteidigungsministerium übernehmen. Chalerm ist zurück. Unter Samak war er Innenminister, mußte bei einer Kabinettsumbildung seinen Posten räumen und wird jetzt Gesundheitsminister. Der ehemalige Polizeichef Kowit Watana wird Innenminister. Chavalit kehrt tatsächlich ins politische Leben zurück. Er wird Vize-Premierminister. Wirtschaftsminister wird Chaiya Sasomsp. Unter Samak war er Gesundheitsminister und mußte wegen Unregelmäßigkeiten wegen Vermögenswerten seiner Ehefrau zurücktreten.

Einen ersten Skandal gibt es bereits: Die Tochter des Premierministers ist Abgeordnete in Chiang Mai. Sie erhielt einen „Kredit“ über 100 Mio. Baht von dem Halbbruder von Thakins Ehefrau Pojaman. Insgesamt soll die 27jährige 300 Mio. Baht besitzen. Wie das möglich ist, würde das Anti-Korruptionskomitee NCCC gerne erfahren… Premier Somchai sagte, er wisse von nichts.

Es darf darüber spekuliert werden, wie lange der neue Premierminister und sein Kabinett im Amt bleiben werden, denn am 23. September schlug die Generalstaatsanwaltschaft dem Verfassungsgericht vor, die Matchima Tipataya Partei wegen Verstoßes gegen das Wahlgesetz (es wurden Stimmen gekauft) aufzulösen. Ein ähnliches Schicksal droht der Regierungspartei PPP. tn, Thailand Crisis