Polizei: Nur Tränengas eingesetzt, Opfer starben durch Bomben

Von den vielen verletzten Demonstranten haben mindestens sechs Gliedmaßen verloren. Die Polizei teilte mit, sie habe keine tödliche Munition benutzt, im Gegensatz zu einigen Demonstranten. Selbst das Militär kritisierte inzwischen die Polizei. Man habe die Tränengasgranaten falsch benutzt.

Der Vizesprecher der Polizei sagte, anhand der Schwere der Verletzungen einiger könne man erkennen, daß die Demonstranten diese „tödliche Munition“ selbst mitgebracht und gezündet hätten. Die Polizei habe nur Tränengas und Blendgranaten auf die Demonstranten gefeuert, und das aus einer Entfernung von 150 Metern.

Die Armee kritisierte das: Anstatt die Granaten über die Menge zu feuern und darauf zu warten, daß der Wind das Gas verteilt, habe die Polizei direkt auf Demonstranten gefeuert. Ferner hätten zwei Granaten ausgereicht, aber die Polizei verschoß 40 bis 50 (laut offiziellen Angaben).

Doch auch die Armee kam zu dem Ergebnis, es sei unmöglich, daß Tränengasgranaten Gliedmaßen abreißen. Daher bleibt nur die Theorie von selbstgebastelten Bomben, die offensichtlich wegen unsachgerechter Handhabung zu früh oder an der falschen Stelle explodierten.

Ein Untersuchungssauschuß soll eingesetzt werden und die Frage abschließend klären. Anhand von Schmauchspuren an Toten und Verletzten könne man die chemische Zusammensetzung des Stoffes erkennen, der zur Abtrennung der Gliedmaßen geführt habe.

Frau starb durch selbstbebastelte Bombe

Laut Polizei wurde durch eine Autopsiebericht bewiesen, daß die bei den Demonstrationen ums Leben gekommene 25 Jahre alte Angkana Radapbanyavuth durch eine Bombe starb, die sie bei sich führte.

In dem Autopsiebericht steht, daß eine 40 Zentimeter lange Wunde von ihrer Brust bis zur Achselhöhle führte. Die Rippen auf der linken Seite waren alle gebrochen, Herz und Lunge waren gequetscht bzw. verletzt.

Daraus folgert die Polizei, sie habe eine Bombe entweder unter dem Arm oder in einer Tasche getragen. Die tödlichen Verletzungen seien zu schwer gewesen, um von Tränengasgranaten zu stammen.

Zweites Opfer identifiziert

Bei dem zweiten Opfer, dem mutmaßlichen Autobomber, handelt es sich um den Schwager von Karoon Saingam, ein führendes PAD-Mitglied und ehemaligen Senator. Der Schwager, dessen Name mit Mathee Chartmontri angegeben wurde, war Polizeioberstleutnant, der vorher für die Crime Suppression Division in Buriram gearbeitet haben soll.

Die Witwe des Polizisten sagte aus, ihr Mann habe sich am 6. Oktober auf den Weg gemacht, um mit seinen Freunden an der Demonstration teilzunehmen. Erste Ermittlungen ergaben, daß der Tote Bomben mit sich führte. tn, bp