Wieder einmal: Razzien in Bars wegen Copyright-Verstößen

Mehrere Barbesitzer mußten Bußgelder bezahlen, weil sie illegal rechtlich geschützte Musik abspielten. Wenn die Lautsprecher nicht schweigen sollen, müssen sie eine Lizenz beantragen. Eine Barbesitzerin wurde sogar vorübergehend festgenommen.

Etwa 20 Repräsentanten der RPK Publishing Music organisierten die Razzien und begutachteten CDs und Computer-Festplatten in Bars und Vergnügungszentren.

Vor allem Barbesitzer in Rawai beschwerten sich über die merkwürdige Musik-Truppe. Feste Regeln, wieviel Strafe zu zahlen sei, gab es offensichtlich nicht. Verschiedene Faktoren spielten eine Rolle, nicht zuletzt auch das Verhandlungsgeschick der Barbesitzer. Einige Barbetreiber bekamen zuvor einen Tip und versteckten vor der Razzia die Computer.

Die RPK-Leute betraten die Bars, durchsuchten diese und riefen erst die Polizei, wenn sie Verdächtiges entdeckten. Ob Zivilpersonen Hausdurchsuchungen (ohne gerichtliche Ermächtigung) durchführen dürfen, spielte anscheinend keine Rolle.

Auf Nachfrage teilte der Polizeioberaufseher von Chalong mit, er wisse wenig über die Razzien, er wisse auch nicht, wo die Barbesitzer eine Lizenz zum Musikspielen erhalten könnten.

Als Barbesitzer nach den Razzien Lizenzen bei RPK erwarben, wußten sie nicht, daß diese Lizenz nur für Künstler gilt, die bei RPK unter Vertrag stehen.

Das RPK-Büro in Bangkok teilte mit, man habe versucht, angemessen vorzugehen. Die Geldstrafe variiert zwischen 40 000 und 200 000 Baht. Viele Bars seien der Geldstrafe entgangen, indem sie sofort eine Lizenz für zwölf Monate kauften, diese kostet 5000 Baht.

Mindestens vier weitere Musikfirmen sollen Phuket in Kürze ebenfalls einen Besuch abstatten, dann geht das Spiel wieder von vorne los. Dazu gehören Likisit Center und Likisit Pleng sowie GMM Grammy und RS Promotions.

Weitaus teurer sei es, hieß es aus Bangkok, wenn man unberechtigterweise Musikvideos vorführe. Dann sei eine Geldstrafe von bis zu 500 000 Baht fällig. Und wenn diese Videos nicht in Einklang mit der thailändischen Zensur stehen, kann es für diesen weiteren Verstoß ebenfalls saftige Geldstrafen geben, auch hier bis zu einer halben Million Baht