Blutbad unvermeidbar?

Der Polizeichef von Bangkok hat die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, nachdem Polizeigeneral a. D. Salang Bunnag angekündigt hatte, am Samstag Pro-Regierungs-Demonstranten zum Regierungssitz zu führen, um diesen zu belagern.

Neun Polizeikompanien, 1200 Man, sind im Dienst und sollen im Falle eines Falles um weitere neun Kompanien verstärkt werden.

Salang hatte erst damit gedroht, das Regierungsgelände zu stürmen, sprach zuletzt aber nur noch von einer Belagerung, um die PAD-Demonstranten auszuhungern. Zugang zu Wasser und Lebensmitteln sollen ihnen nicht mehr möglich sein.

Allerdings sprach er auch von einer „speziellen Waffe“, wollte aber nicht verraten, worum es sich dabei handelt.

Der Polizeichef ist sehr optimistisch, denn er meinte, es werde zu keinen Gewalttätigkeiten kommen, weil bald Prinzessin Galyani Vadhana beerdigt wird. Ferner sagte er, die Polizei habe viel Erfahrung und habe die Lage unter Kontrolle.“ Für die PAD muß das wie Hohn klingen, auch der Zusatz, daß der Polizeichef nichts dagegen habe, wenn Polizisten an der Belagerung teilnehmen, sofern sie nicht im Dienst sind.

Die PAD nahm unterdessen die Makhawan-Brücke wieder in Besitz. Am 21. Oktober hatten die Demonstranten die Barrikaden abgebaut und zwei Tage später begonnen, wieder Straßensperren zu errichten.

Blutvergießen unvermeidbar?

General Chamlong Simüang, Führer der PAD, sagte am 24. Oktober zu seinen Leuten, er befürchte, daß ein Blutvergießen sei unvermeidbar.

Er orakelte, daß seine Rede die letzte oder vorletzte sei, bevor es zu Gewalttaten komme. Die Demonstranten würden sich nie und nimmer von Salang vom Regierungsgelände vertreiben lassen.

Das gelte auch für die geplante Verfassungsänderung. Die Debatte, die auf den 28. Oktober terminiert ist, würde von der PAD gestört werden.

Banharn über mögliche Gewalt besorgt

Eine mögliche gewaltsame Konfrontation zwischen PAD, Regierungsdemonstranten und Polizei werde die Feinseligkeiten verstärken und die Wirtschaft erheblich schädigen, sagte der Führer der Chart Thai Party, Banharn Silap-archa.

Banharn fügte hinzu, daß er hoffe, daß sich alle Seiten zusammenreißen, denn wenn Gewalttätigkeiten ausbrechen würden, dann könnten es die Schlimmsten „Verluste“ seit 1927 geben, als das Land eine Demokratie wurde. tn