Der Fall Soi 6

Gesichtswahrend versuchen die Stadtoberen nun, ihre Beschlüsse rückgängig zu machen, daher sind diese mit Auflagen verbunden.

Die Bars in Soi 6 dürfen nun ab 13 Uhr öffnen, aber mit der Einschränkung, daß nur „eine begrenzte Anzahl” von Mädchen vor der Tür sitzen dürfen. Auch müssen sie sich „anständig” anziehen. Die Barbesitzer wurden zur Denunziation angehalten und sollen darauf achten, daß sich die Nachbarn an die neue Verordnung halten. Verstöße sind umgehend zu melden.

Ein Barbesitzer, der bei der Sitzung dabei war, berichtete, es dürften pro Bar nur zwei Mädchen vor der Tür sitzen, die angemessen angezogen seien und keine Passanten „belästigen” dürften.

Wenn eine Bar gegen die Regeln verstößt, soll sie für zwei Wochen geschlossen werden. Telefonnummern, um einen Verstoß zu melden, wurden überreicht.

Wie sich die Mädchen zu kleiden haben, wurde ebenfalls bekannt gegeben. Die Schultern müssen bedeckt sein und die Röcke eine „anständige” Länge haben. Die Verordnung schweigt sich über Ladyboys aus, eine Einschränkungen bezüglich des Alkoholausschanks ist nicht vorgesehen.

Das Rathaus drohte den Barbesitzern, daß „ständige Restriktionen” angewandt würden, wenn die Bars sich nicht an die neue Regelung halten. Dazu gehört offensichtlich auch die Aufforderung zur Denunziation bei den Behörden bezüglich der Nachbarn.

Etwas ruhiger

Nach Inkrafttreten des allerneuesten Beschlusses scheinen die Meinungen bei den Barbesitzern, wie diese umzusetzen sind, verschieden interpretiert zu werden. Vor einigen Bars sitzen nur wenige Mädchen, oft mit T-Shirts und Jeans bekleidet. Ein „Hello handsum man” hört man selten. Andere Bars sind zur Tagesordnung übergegangen. Der gesamte Mitarbeiterstab sitzt vor der Tür, die Röcke sind kürzer als die Polizei erlaubt.

Die Stadtverwaltung hat mit der Razzia und den Verboten – wie war es anders zu erwarten – genau das Gegenteil erreicht. Webseiten, die sich mit dem Problem beschäftigten, konnten sich über einen sprunghaften Anstieg von Traffic freuen.