Thaksin und die Bahamas: Eine Zeitungsente

Die thaisprachige Zeitung „Matichon“ bekam ihre Informationen von der thailändischen Nachrichtenagentur INN und druckte eine Story, wonach dem vertriebenen Ex-Premierminister Thaksin angeblich die Staatsbürgerschaft auf den Bahamas angeboten worden war.

Ferner war als mögliches Asylland von den Bermudas und einigen afrikanischen Ländern wie Togo und Zentralafrikanische Republik die Rede. Die englischsprachigen Zeitungen „The Nation“ und „Bangkok Post“ folgten und berichteten entsprechend.

Seit mehreren Tagen wird die Information von INN allerdings angezweifelt. INN berief sich beispielsweise auf eine Zeitung auf den Bahamas, die aber keinen Internetauftritt hat bzw. deren Seite nicht erreichbar ist.

Der TIP hat nachgefragt

Um Klarheit zu erhalten, wandte sich die Redaktion des TIP an eine andere auf den Bahamas ansässige Zeitung, „The Nassau Guardian“. Ein Redakteur bestätigte, daß es sich bei Thaksins Auswanderung auf die Bahamas und das Angebot einer Staatsbürgerschaft um eine Ente handele:

Die Bahamas wurden in der Vergangenheit gerne als Aufenthaltsort von finanzkräftigen flüchtigen Kriminellen genutzt, aber in den letzten Jahren erließ die Regierung der Bahamas mehrere Gesetze, um dies zu verhindern.

Thaksin suchte dort auch nicht um Asyl nach. Der Vize-Premier- und Außenminister der Bahamas, Brent Symonette, sagte, er wisse weder etwas von einem Asylantrag noch von einer angeblichen Staatsbürgerschaft, die Thaksin angeboten worden sei. la