No Way Out – Kein Ausweg

Wenn sich die Lage nicht normalisiert, könnte sich die Zahl der gestrandeten Touristen verdreifachen. U-Tapao wird nun verstärkt als Ausweichflughafen eingesetzt. Am 29. November starteten dort 15 Flugzeuge, am 30. November sollen es 48 Maschinen sein.

Die Bangkoker Hotels Asia Hotel, JW Marriott, Maenam Hotel und Centara Grand öffneten Informations- und Check-in-Schalter. Die Fluggesellschaften wollen weitere Hotels benennen, das Imperial Queen’s Park Hotel und das Holiday Inn sollen in Kürze ebenfalls den Check-in für U-Taoapo ermöglichen, die Touristen werden dann mit dem Bus zum Militärflughafen gebracht.

Das Ministerium für Tourismus und Sport benötigt mindestens ein Budget von 200 Mio. Baht pro Tag, da die Regierung versprochen hatte, jeden gestrandeten Touristen täglich 2000 Baht zu zahlen – Spesen für Unterkunft und Verpflegung.

Weerasak, der Tourismusminister, sagte, laut seinen Statistiken verließen pro Tag 30.000 ausländische Touristen Thailand über den Flughafen Suwannaphum.

„Wenn die PAD den Flughafen verläßt, brauchen die Behörden Zeit, einen reibungslosen Flugverkehr zu ermöglichen. Wenn die Demonstrationen andauern, kann das zwischen 200.000 und 300.000 Personen betreffen.“

Weerasak will das Kabinett um ein höheres Budget bitten. Das Ministerium hat zur Zeit nur Rücklagen von 10 Mio. Baht.

Bei einer Dringlichkeitssitzung mit Vertretern von Fluggesellschaftern und Privatbetrieben wurde überlegt, wie man den ausländischen Gästen dabei helfen kann, nach Hause zu fliegen.

Fluggesellschaften erklärten sich bereit, den Flugplatz U-Tapao anzufliegen, dazu gehören Lufthansa, Eva Air, Scandinavian und Canadian Airlines.

Etwa 2000 Busse sollen bereitgestellt werden, um die Passagiere nach U-Tapao zu bringen. Die Fahrt von Bangkok aus dauert etwa drei Stunden.

U-Tapao soll auch für Flugzeuge genutzt werden, die im Ausland gestrandete Thais nach Thailand zurückbringen. Für Einzelheiten sollen die Thais sich an die Botschaft in den jeweiligen Ländern wenden. Die Botschaften wollen Unterkunft und Verpflegung für die gestrandeten Thais bereitstellen. Den Thais wurde ferner empfohlen, nach Hongkong, Singapur oder Kuala Lumpur zu fliegen und von dort dann weiter nach Chiang Mai, Phuket oder Krabi.

In Hat Yai treffen täglich mehr Touristen ein. Von dort aus fahren oder fliegen sie nach Singapur oder Malaysia weiter, um von dort aus nach Hause zu fliegen. Hunderte von Bussen nach Malayasia und Singapur sind ausgebucht. bp

Ein TIP-Leser beschreibt seine Eindrücke über U-Tapao

Ich war am 29. November geschäftlich auf dem U-Tapao Airport. Zur Anfahrt nach Sattahip ist mir schon die ungewöhnliche Verkehrsdichte aufgefallen, und die Menge an Bussen, die mir entgegen kamen bzw. vor mir fuhren. Wie sich herausstellte, war das Ziel bzw. der Start der Buslawine der U-Tapao Airport.

Gleich am Eingang waren ca. 50 Soldaten postiert mit Straßensperren, die seitlich im Gebüsch lagen und auf Vorrat aufgebaut wurden. Alle Soldaten waren in Kampfausrüstung, aber ohne erkennbare Schußwaffen.

Thais kamen nur rein, wenn sie entweder Armeeangehörige waren oder ein Ticket vorweisen konnten, Ausnahme waren Busfahrer, Taxifahrer und Angestellte von Airlines.

Nach ca. 3 Km Anfahrt sah man schon die ersten Reisebusse im Grünstreifen parken, wie sich später auf Anfrage herausstellte, auf Bestellung von diversen Airlines. Der eigentliche Parkplatz vor dem Check-in, ausgelegt für vielleicht 80 Pkw war hoffnungslos überfüllt. Polizei, Touristenpolizei und Armeeangehörige kontrollierten die An- und Abfahrten.

In der Abfertigungshalle, ausgerüstet mit einem (!) Scanner waren ca. 1500 bis 2000 Leute, hauptsächlich aus China und Taiwan, aber auch aus Malaysia und Indonesien. An den sechs (!) Check-in-Schaltern drängten sich die Massen, und die ca. 30 Angestellten taten Ihr Bestes.

Draußen fuhren pausenlos Versorgungsfahrzeuge vor für die Be- und Entladung der großen Flieger Boeing 747, 777 und Airbus 320 / 340. Schwarz gekleidete AOT Mitarbeiter leiteten die Operation und selbst die LSG und Thai war mit ihren Menü-Fahrzeugen am Ab- und Anfahren. Bei der Ankunft leiteten diese die Koordination, so daß jeweils immer der Reisebus vors Terminal fahren kann, dessen Airline gerade gelandet ist und diesen gechartert hat. Die gelben Airportbusse, die normalerweise Bangkok-Pattaya anfahren, waren auch vertreten. Wie ich erfahren habe, fuhren diese zuerst nach Pattaya und dann nach Bangkok. So hatte mancher Seebad-Tourist eine kostenlose und schnelle Anfahrt nach Pattaya.

Alles in allem ein geordnetes Chaos, in dem die Ordnungskräfte einen kompletten Überblick behielten. So wie es scheint, wird der Airport U-Tapao eher ausgebaut als Hauptairport, vielleicht ein Anhaltspunkt dafür, daß mit einer schnellen Lösung in Bangkok nicht zu rechnen ist. Nach der Ausfahrt sind mir weitere zehn Versorgungsfahrzeuge für die Entladung der Container entgegen gekommen. Bernd

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