Abhisit ist zum 27. Premierminister Thailands gewählt worden

Seine demokratische Partei hat ein Ende der Krise versprochen, die das Land seit Monaten lähmt und in der Besetzung der beiden Flughäfen in Bangkok gipfelte.

Der Sieg des 44 Jahre alten in Großbritannien geborenen Oxford-Absolventen wäre ohne das Überlaufen von „Newins Freunden“ zur Opposition nicht möglich gewesen.

Die Probleme sind nicht gelöst

Offenbar hat Thailands Politik das bizarre Genre immer noch nicht ausgereizt. Nach einer mehrwöchigen Konfrontation und Staatskrise hatte sich die halbe Regierungskoalition der Opposition angeschlossen. Rothemden alliieren sich mit Gelbhemden. Zusammen werden sie das künftige Kabinett stellen.

Politik war noch nie ein sonderlich heiliges Geschäft. Doch in diesem Fall lagen sich die Sünder so selig in den Armen, daß man annehmen muß, die neue Allianz habe den Segen von oben und/oder ganz oben erhalten, vom Armeechef zum Beispiel. Der soll sich angeblich in die Koalitionsverhandlungen eingemischt haben.

Gelöst ist damit gar nichts. Im armen und ländlichen Nordosten, wo die Wahlen vor einem Jahr entschieden wurden, dürften die Menschen empört sein über den Verlauf der Dinge, über die neuerliche Bevormundung durch die Bangkoker Elite.

Wer ist Abhisit Vejjajiva?

Jung und fotogen, haftet dem 44 Jahre alten Politiker das Image des „Saubermanns“ an.

Abhisit stammt aus einer wohlhabenden thai-chinesischen Familie. Beide Eltern waren Ärzte.

Er wurde 1964 in Newcastle geboren und ging in Eton zur Schule. Danach studierte er in Oxford Politik- und Wirtschaftswissenschaften sowie Philosophie.

Hauptsächlich wird Abhisit von der Bevölkerung im Süden Thailands und von der Mitteklasse in Zentralthailand unterstützt. Es war ihm nicht möglich, die Aufmerksamkeit der Arbeiterklasse und der Landbevölkerung auf sich zu ziehen.

1992 trat Abhisit Thailands ältester Partei, den Demokraten bei, und wurde mit 27 Jahren einer der jüngsten Abgeordneten in der Geschichte Thailands. Nachdem 2001 eine Wahl zum Fraktionschef scheiterte, wurde er 2005 der Führer der Demokraten.

Vor den letzten Wahlen versprach Abhisit höhere Mindestlöhne kostenlose Krankenversorgung, Schulbildung, Schulbücher und Milch für Kindergärten.

Diese Wahlversprechen gilt es nun, im Angesicht der Weltwirtschaftskrise und des von der PAD angerichteten Schadens einzulösen. tn, bbc, sz, sda