Die große Flaute

Die Baht-Busse drehen ohne Passagiere ihre Runden, die Strandpromenade an der Beach Road wirkt beinahe wie ausgestorben, nur vereinzelt trifft man Spaziergänger an. Auch die Damen der Nacht scheinen sich am südlichen Ende der Beach Road größtenteils mangels Kundschaft zurückgezogen zu haben.

Ein Blick in die Einkaufszentren zeigt das Offensichtliche: Wo sich in der Nebensaison Touristen drängen, herrscht teilweise gähnende Leere, die Verkäuferinnen stehen sich die Beine in den Bauch.

Auf Märkten dasselbe Bild. Selbst auf Second-Hand-Märkten läuft der Verkauf schlecht. Eigentümer von Marktständen in der Grand Hall South Pattaya sagten, nicht nur Touristen, vor allem Einheimische würden dort gerne Textilien einkaufen, aber der Umsatz sei stark zurückgegangen.

In der kühlen Jahreszeit zur Hochsaison haben einige von ihnen nicht weniger als 30 000 Baht Umsatz pro Tag erwirtschaftet, doch dieser sei nun um rund 50% zurückgegangen.

Ein Verkäufer, der seit zehn Jahren Jacken verkauft, sagte, er habe früher spielend einen Umsatz zwischen 40 000 und 50 000 Baht pro Tag gemacht. Nun könne er froh sein, wenn es 10 000 bis 15 000 Baht pro Tag sind. Er ist erschüttert, welche Auswirkungen die Flughafenblockade und die Weltwirtschaftskrise auf Thailand haben.

Seine Second-Hand-Ware bezieht er aus Kambodscha. Früher kaufte er zweimal pro Woche an der Grenze in Aranyapratet ein, jetzt macht er diese Tour nur noch einmal alle zwei Wochen.

Eine Studentin, die auf dem Markt einkaufte, sagte, sie würde auf dem Second-Hand-Markt gerne Textilien einkaufen, weil diese – obwohl gebraucht – eine gute Qualität aufwiesen und preiswert seien. Allerdings sei sie wegen der angespannten Wirtschaftslage nicht in der Stimmung, shoppen zu gehen und würde das Geld lieber sparen.

Da Thailand schweren Zeiten entgegen sehe, sei sie sehr vorsichtig, was das Geldausgeben betreffe.

Die Aussage der Studentin gibt die augenblickliche Stimmung in Thailand wieder, Wirtschaftswissenschaftler und Statistiker nennen das „mangelndes Verbrauchervertrauen”.