Thaksin zeigt Staatsratsmitglied an

Thaksins Rechtsanwalt stellte am 6. April Strafantrag, weil Pichit behauptet hatte, Thaksin würde Gelder auf die Cayman Islands verschieben, um damit finanziell den Sturz der Monarchie vorbereiten.

Thaksin dementierte und zeigte Pichit an. Falls die Polizei sich zu lange Zeit läßt mit den Ermittlungen, werde bei Gericht eine Zivilklage eingereicht, ließ Thaksins Anwalt wissen.

Die britische Zeitung „The Telegraph“ kommentiert:

Jetzt hat Thaksin die Bombe hochgehen lassen. In Live-Videoschaltungen zu den Demonstranten nannte er u. a. die Namen zweier pensionierter Generäle, enge Berater des Königs, die sich gegen Thaksin verschworen und den Militärputsch 2006 vorbereitet hatten.

Die Regierung hat Angst und geriet in Panik. Vergeblich versuchte man, die Videosignale zu unterbinden. Die Armee ist wütend: Thaksin hat das Schweigegelübde gebrochen, und die Regierung hat ihn nicht aufgehalten. Kommentatoren sind der Meinung, er sei zu weit gegangen, und die Zeitungen verlangen offen eine Zensur, damit die Dinge, die Thaksin offenbart, nicht veröffentlicht werden können.

Auch wenn die von Thaksin genannten Leute halbherzig dementierten, so wird öffentlich nicht über den Wahrheitsgehalt von Thaksins Anschuldigungen gesprochen. Darum geht es anscheinend gar nicht, denn in thailändischer Politik ist Wahrheit nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

Thailand strebt danach, als Land ernst genommen zu werden, ein Alliierter des Westens, ein Traumziel für Touristen und Investoren. Aber in den letzten Jahren vermittelt das „Land des Lächelns“ den Eindruck, ein „Land der Lügen“ zu sein. bp, tn, The Talegraph, Getty