Wundervolles Pattaya

Der Masterplan wurde zusammen von der Stadtverwaltung und einer Unterorganisation des thailändischen Fremdenverkehrsamtes TAT entworfen. Der Plan, der in ca. einem Jahr umgesetzt werden soll, sieht mehrere Änderungen vor, die die Probleme Pattayas lösen sollen. Dazu gehören Küstenerosion, Verkehrsstaus, Sicherheit der Einwohner und Gäste, der Verfall der Infrastruktur und Gefahren für die Gesundheit.

Ferner sieht der Plan vor, Pattaya als Touristenziel attraktiver zu machen, damit die Stadt den Wettbewerb mit anderen Städten nicht zu scheuen braucht.

General Sanan Khachornprasart, Vize-Premierminister und als Oberaufseher für den Tourismus im Land zuständig, erklärte Pattaya und angrenzende Gebiete zur touristischen Sonderzone, die „Dasta” genannt wird. Dasta geht noch auf die Regierung Thaksin zurück, 2003 wurden spezielle Zonen eingerichtet, die als für den Tourismus förderlich gelten.

Nach dem Tiefschlag, daß der nächste ASEAN-Gipfel mit Sicherheit nicht in Pattaya stattfinden wird, bedankte sich Bürgermeister Itthipon Khunplome beim Kabinett für das Dasta-Programm, ohne den, so Itthipon, Pattaya nicht überlebensfähig sei.

Der Masterplan würde der Stadt erlauben, mit anderen Regierungsstellen zusammenzuarbeiten und auf diese Weise Probleme zu lösen, die unlösbar wären, wenn man keine Hilfe von außen bekäme. In den letzten zehn Jahren habe sich die Anzahl der Touristen in der Stadt vervielfacht. Waren es vorher drei Millionen, sind es jetzt schon acht. Wenn man nun – fälschlicherweise – auch in Zukunft von einer entsprechenden Steigerung ausgeht, sollen es bald zwölf Millionen pro Jahr sein. Das glauben natürlich nur Politiker und Mitarbeiter des TAT, die noch nie etwas von der Weltwirtschaftskrise und den politischen Unruhen innerhalb Thailands gehört haben…

Itthipon ist jedenfalls begeistert: „Dasta wird für Anwohner und Geschäftsleute sehr hilfreich sein. Pattaya wird nicht nur attraktiver, es wird auch angenehmer sein, in der Stadt zu leben.”

Die Anwohner und Geschäftsleute sehen das aber etwas anders. Das Hauptproblem sei die Sicherheit der Touristen. Die Stadt sei bekannt für Prostitution und Drogenmißbrauch, und genau da liege das Problem, denn sowohl Drogenmißbrauch als auch das Milieu würden Verbrechen begünstigen – und die Opfer dieser Verbrechen sind meist Touristen. Ein Geschäftsmann fragte rhetorisch, was Dasta mit diesem Problem zu tun habe oder wie Dasta es lösen könne.

Ein „Masterplan” solle keinesfalls von oben herab verordnet werden, sondern man sollte Einwohner in die Planung einbeziehen.

Die Inhaberin eines Reiseunternehmens hat keine Probleme mit Dasta, fragt sich aber, was Pattaya auf Dauer davon habe. Erst hätten die Gelben die Flughäfen gestürmt und ein paar Monate später die Roten den ASEAN-Gipfel. Wenn nun keine Touristen mehr ins Land kommen, dann könne Dasta daran auch nichts ändern…

Thailändische Touristen in Pattaya

Und so übt man sich in der von oben herab verordneten Genügsamkeit (sufficiency), und Bürgermeister Itthipon sieht sich gezwungen, zweigleisig zu fahren. Nach den negativen internationalen Schlagzeilen über Pattaya wegen des Vorfalles im Royal Cliff Beach Resort will Itthipon Pattaya mittels einer Werbekampagne für einheimische Touristen attraktiver machen.

Pattaya sei bereits bei den Bangkokern sehr populär, die die Wochenenden im Seebad verbringen, aber es sei durchaus möglich, auch Thais aus anderen Provinzen dazu zu bewegen, einen Urlaub in Pattaya zu verleben. bp, pdn