Schweinegrippe: Nasenspray als Impfstoff

350 Eier hat Thailand aus Deutschland erhalten, um den Impfstoff zu züchten. Spätestens Ende des Jahres soll das in Thailand hergestellte Spray verfügbar sein.

Das Entwicklerteam des Impfstoffes plant den Impfstoff an 430 Versuchspersonen aus unterschiedlichen Altersgruppen zu testen. Diese Tests werden 120 Tage dauern und durch die Ethik-Kommission der Gesundheitsministeriums überwacht.

Der neue Impfstoff wird an die Lebensmittel- und Medikamentenaufsichtsbehörde (FDA) zur Beurteilung übergeben, bevor der Impfstoff freigegeben wird.

Die thailändische Regierung will fünf Millionen Dosen des Impfstoffes kostenlos an die Bevölkerung abgeben.

Bis dahin muß mit herkömmlichen und knappen Impfstoffen behandelt werden. Wer das sein soll, wurde bereits festgelegt: Ärzte, Krankenschwester und andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Patienten mit chronischen Krankheiten sowie „hohe Führungskräfte“ des Landes.

Premierminister Abhisit gab zu, es gebe zu wenig Impfstoff, dementierte aber, daß „gewisse Personen“ bevorzugt behandelt werden würden.

Außer Kontrolle

Vize-Premierminister Sanan Kachomprasart teilte unterdessen mit, die Schweinegrippe sei außer Kontrolle geraten: „Kontrolle ist unmöglich. Jeder sollte versuchen, sich selbst zu schützen. Politiker können nicht verantwortlich gemacht werden, wir haben unser Bestes gegeben.“

Bislang starben 26 Menschen, nach letzten Zahlen sollen 4500 erkrankt sein, vermutlich aber nur die Spitze eines Eisberges. Sämtliche Krankenhäuser sind überlastet, Patienten werden wegen Überfüllung wieder nach Hause geschickt.

Die WHO gab zeitgleich bekannt, daß es sich bei der Schweinegrippe, auch als „Influenza 20092, „Mexiko-Grippe“ oder Pandemie A (H1N1) genannt, um die sich am schnellsten ausbreitende Seuche aller Zeiten handele.

Es sei völlig sinnlos, jeden einzelnen Fall aufzeichnen zu wollen, die Meldepflicht für Länder gegenüber der WHO wurde eingestellt. Vielmehr wolle man sich bei der WHO um Updates in Ländern bemühen, die bislang noch nicht von der Schweinegrippe heimgesucht wurden, um die weitere Ausbreitung des Virus zu beobachten.

Das Virus A (H1N1) verbreite sich in rasender Geschwindigkeit, so daß innerhalb von sechs Wochen ein Stand erreicht wurde, für den andere Pandemien sechs Monate brauchten.

Kein Vertrauen

Die Bevölkerung hat ihr Vertrauen in Behörden verloren, was die Schweinegrippe anbelangt.

Sowohl eine ABAC- als auch eine Dusit-Umfrage lassen die Behörden schlecht dastehen. ABAC sagten 54% der Befragten, die Regierung sei nicht fähig, die Verbreitung des Erregers zu verhindern oder einzudämmen, gegenüber Dusit äußerten sich gar 69% der Befragten entsprechend. Xinhua, GPO, Seismo, thaivisa, bp, tn