„Vegetarian Festival“ in Phuket

Blutig und mit einer langen Tradition sind die Prozessionen zu Ehren chinesischer Heiliger in Phuket.

Drei Männer stehen um um einen Gläubigen herum, der auf einem Stuhl sitzt. Der eine hält ihn fest, damit er sich nicht zu sehr bewegt. Die anderen bohren ihm ein Schwert in die linke Wange. Das Bild zeigt die Vorbereitungen auf die Prozession zu Ehren des Schreines „Band Neow“. Der Brauch gehört zu den Ritualen des „Vegetarian Festivals“. Es wird jedes Jahr zu Beginn des neunten chinesischen Lunarmonats in Thailand gefeiert. In diesem Jahr geht das Festival vom 18. bis zum 26. Oktober.

Die Gläubigen wollen dabei ihre Seele und den Körper reinigen. Dazu unterwerfen sie sich Ritualen wie dem Durchstechen der Wangen oder Zunge mit Schwertern oder einem Lauf über heiße Kohlen. Ein Mann hat sich bis zum Haaransatz in Stacheldraht eingewickelt. Zu den Grundregeln gehört außerdem, dass die Teilnehmer auf Fleisch, Sex und Alkohol verzichten und weiße Kleidung tragen.

Der Ursprung des Festivals wird Anfang des 19. Jahrhunderts vermutet und soll auf chinesische Einwanderer zurück gehen, die in den thailändischen Zinngruben arbeiteten. Die Chinesen erkrankten an der Malaria. Als Kur verordneten sie sich eine vegetarische Diät und beteten zu neun Göttern, die sie heilen sollten. Der Geschichte nach feierten sie nach ihrer Heilung ein Fest zu Ehren der Götter, das seither jedes Jahr ale „Vegetarian Festival“ wiederholt wird. bbv