Anzüglich und schlüpfrig: Der neue Leo-Kalender

Aufmerksam machte das Gesundheitsministerium und drohte Leo bzw. dem Mutterunternehmen Singha, rechtliche Schritte einzuleiten und die Verteilung des Kalenders zu verbieten, da sich unbescholtene Bürger an dem Kalender offensichtlich die Augen verderben können.

Der Gipfel dieses Sturms im Wasserglas wurde erreicht, als Chitpas Bhirombhakdi, Tochter des Besitzers der Singha Corporation und gleichzeitig Mitarbeiterin im Büro des Premierministers die „schlüpfrigen“ Kalender vor dem Regierungssitz verteilte.

Männer standen Schlange, um einen dieser Kalender zu ergattern: Angestellte im öffentlichen Dienst, Wachleute, Polizisten, Journalisten und hochrangige Politiker wie Regierungssprecher Supachai Jaisamut.

Das hatte Folgen für Chitpas. Es ist umstritten, ob ihr die Kündigung nahegelegt wurde oder ob sie diese nach der ganzen Aufregung selbst eingereicht hat. Tatsache ist jedoch, daß sie nicht mehr für den Premierminister arbeitet. Sie bedaure den Vorfall, sie habe nicht geahnt, daß die Verteilung der Kalender so viel Aufregung verursache, ließ sie wissen. Viele Leute im Regierungsviertel hätten sie nach den Kalendern gefragt, daher habe sie welche mitgebracht.

Premierminister Abhisit distanzierte sich von seiner Mitarbeiterin und den Kalendern: Das Image der Regierung habe durch die Verteilung der „anzüglichen“ Kalender Schaden erlitten, ließ er über einen Sprecher mitteilen.

Die Stiftung „Freunde der Frauen“ forderte Singha unterdessen auf, aus diesem Fehler zu lernen und zukünftig Bier mit weniger Sex zu verkaufen. Ansonsten müßten Leo bzw. Singha mit juristischen Schritten rechnen. bp