Morde an Ausländern: Die Stellungnahme der Polizei

Grissak sagte, es seien drei Faktoren, die Thais veranlassen, Ausländer anzugreifen: Das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, Trunkenheit und Raubüberfälle. Es sei wichtig, die Ursachen für die Gewaltanwendung von Thais gegenüber Farangs zu analysieren.

Grissak wird im Zuge einer Umstrukturierung der Polizei von Patong nach Phang Nga versetzt. Er machte diese Ausführungen unmittelbar nach dem Bekanntwerden seiner Versetzung. Sie erfolgten wohl auch im Hinblick auf Angriffe auf Touristen in Phuket und in anderen Teilen Thailands.

Bei einer Auseinandersetzung über den Fahrpreis kam es zu einer Schlägerei zwischen dem kanadischen Touristen Ivan Anwar und einem Tuk Tuk Fahrer. Erst vor kurzem, bekannte ein 32 Jahre alter Thai, den deutschen Expat Wolf-Dieter Kesselheim in einem offensichtlichen Anfall von „Road Rage“ erstochen zu haben. Zwei Wochen zuvor wurde ein Deutscher in Chiang Mai erschossen worden, weil er einem Thai den Stinkefinger gezeigt hat. (Der TIP hatte über alle Fälle berichtet.)

„Wir sollten uns fragen, warum Thais so etwas tun“, sagte Oberst Grissak, der nicht glaubt, daß Thais zu unmotivierten Gewaltausbrüchen neigen.

Thais verletzen oder erstechen keinen Unbekannten grundlos! Schließlich sind sie von Natur aus freundlich. Thais würden zwar manchmal zuschlagen, dies aber nur, wenn sie sich betrogen oder angegriffen fühlten.

Der Fall in Chalong, bei dem ein Deutscher erstochen wurde, fing damit an, daß der Deutsche die Thais auf ihrem Motorrad übersehen hat und es beinahe zu einem Zusammenstoß gekommen wäre. Als die Thais ihn dann hupend verfolgten, zeigte er ihnen den Stinkefinger. Damit haben sich deutlich beide Seiten rücksichtslos verhalten.“

Als zweiten Grund für solche Vorfälle nannte Oberst Grissak betrunkene Touristen.

Und drittens könne es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommen, wenn sich Touristen gegen räuberische Überfälle zur Wehr setzen.

Ausländer, die meinen, ungerecht behandelt zu werden, sollten am besten die Polizei informieren oder die Notrufnummer der Touristen-Polizei unter der Nummer 1155 anrufen.

Chalongs Polizei-Superintendent Chinnarat Ritthakananon, der im Laufe des Monats ebenfalls von der Insel versetzt wird, wies darauf hin, daß sich Touristen unbedingt an die Straßenverkehrsordnung halten sollten. Höflichkeit im Umgang mit anderen Verkehrsteilnehmern sei ebenfalls Pflicht.

Er fügte hinzu, daß Touristen gut beraten seien, sich vorher über die Orte ihres Besuchs zu informieren. Dies um so mehr, wenn diese als gefährlich gelten. pg