Mitbegründer der Anti-Terror-Spezialeinheit verhaftet?

Gleichzeitig wurde ein Hummer-Geländewagen von M. beschlagnahmt. Sein Privatwagen war beidseitig als offizielles Polizeifahrzeug gekennzeichnet sowie als mobiles Waffenlager ausgerüstet. Neben mehreren Sturmgewehren und Pistolen wurden darin unzählige Tränengasbehälter sowie Patronen gefunden, die für eine ganze Kompanie gereicht hätten.

Im Büro der Immigration Station legte M. seine Ausweispapiere vor, darunter zwei Waffenbesitzkarten sowie einen neuseeländischen als auch einen thailändischen Polizeiausweis, letzterer von einem ehemaligen Kommissar ausgestellt.

M. ist laut seinem neuseeländischen Paß 43 Jahre alt, während ihn seine thailändischen Dokumente als 53jährigen ausweisen. Ein weiteres Kuriosum: Auf seiner Webseite (Stand 2005) ist nachzulesen, daß er seit zwölf Jahren Ausbilder der thailändischen Armee ist.

In einem Interview mit der Presse äußerte sich M. dahingehend, daß er niemals verhaftet oder festgenommen worden, sondern er lediglich zu einem „Gespräch“ zum Leiter der Immigration in Jomtien gefahren sei.

Auch seien keine Waffen in seinem Hummer gewesen, mit Ausnahme eines Spezialgewehres, welches lediglich Fangnetze zur Terroristenabwehr abschießen kann. Diese Waffe dürfe er legal mit sich führen, des weiteren benötige er sie zum Training der thailändischen Anti-Terror Truppen.

Wo die Waffen und die Munition herstammen, die angeblich gefunden worden seien, könne er nicht sagen. Es seien weder seine, noch hätten sie sich in seinem Auto befunden.

Die einzigen Dinge wofür er möglicherweise eine Geldstrafe erwarte, seien ein illegaler Polizeifunkempfänger und eine schußsichere Weste in seinem Fahrzeug. Beide Gegenstände gehörten jedoch thailändischen Polizisten, die die Sachen in seinem Auto „vergessen“ hätten.

Die Berichte sind widersprüchlich, denn eine andere Zeitung führte aus, daß M. aufgrund eines Tips wegen der Waffen in seinem Fahrzeug verhaftet worden sei. Demnach sei er tatsächlich der Nahkampfausbilder der thailändischen Polizei- und Militär-Spezialtruppen. Des weiteren habe die Polizei seinen Hummer sowie vier weitere Fahrzeuge aus seinem Besitz beschlagnahmt. Alle seien mit den offiziellen Abzeichen als Polizeifahrzeuge deklariert.

Auch hätten sich die präsentierten Waffen darin befunden. Laut Polizeiunterlage habe er früher einmal mit der örtlichen Polizei zusammengearbeitet, jetzt jedoch nicht mehr. Auch besitze die Polizei keine Unterlagen darüber, daß ihm jemals ein Waffenschein vergeben wurde.

Nach einem weiteren Bericht soll die Immigration M. freigelassen haben – angeblich gegen eine Kaution von 100.000 Baht. Die örtliche Polizei bereite jedoch eine Anklage gegen ihn vor.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß M. einer Vorladung der Polizei nicht Folge leistete, sondern statt dessen den kürzlich versetzten ehemaligen Polizeichef von Pattaya aufsuchte. Der hat gegen seine Versetzung auf einen anderen Posten inzwischen Beschwerde eingelegt. P1, pdn