Pädophiler Schweizer in Thailand verurteilt

Der Schweizer erhielt eine milde Strafe, weil er geständig war. Für Vertreter der Opfer ist das Urteil aber ein Paradebeispiel für Bestechlichkeit in Thailand.

Der Angeklagte konnte das Gericht davon überzeugen, daß er sich in Thailand wohltätig zeigte und bisher keine Strafeinträge hatte. Aufgrund dessen wurde seine Haftstrafe in eine Bewährungsstrafe umgewandelt. Sein Geständnis führte dazu, daß das Urteil von vier auf zwei Jahre reduziert und zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Das Gericht rechnete dem ehemaligen Lokalpolitiker im Kanton Zug zudem an, daß er als Englischlehrer in einer Dorfschule tätig war und einem Dorf eine Toilette für einen Tempel gespendet hatte. Ebenfalls zur Strafminderung beigetragen habe, daß er der Familie des Opfers eine freiwillige Genugtuung zahlte.

Die Kriminalpolizei in Thailand arbeitete in diesem Fall eng mit den Schweizer Behörden zusammen. Ein Polizeisprecher sagte, daß die Behörde ihr Möglichstes getan habe.

Schärfere Worte fand der Leiter eines lokalen Kinderheimes für Opfer von Sexualstraftätern: Er bezeichnete den Fall als ein Paradebeispiel von Korruption. Das Urteil würde ein falsches Signal aussenden und künftigen Straftätern zeigen, wie einfach man in Thailand trotz eines Schuldeingeständnisses einer Strafe entrinnen könne. sf