Mekong-Dürre: Ist das Wetter schuld?

Statistiken zeigten, daß das Problem auf die extreme Wetterlage zurückzuführen sei, sagte Vize-Außenminister Song Tao auf dem ersten Gipfeltreffen der halbstaatlichen Mekong River Commission (MRC) der vier Staaten des Mekong-Unterlaufs in Hua Hin. Die Kommissionsmitglieder Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam hatten das Treffen einberufen.

„Das Absinken des Wasserspiegels hat nichts mit unserer Nutzung der Wasserkraft zu tun“, sagte Song. Die vier Staudämme am chinesischen Oberlauf könnten im Gegenteil sogar Extreme ausgleichen, indem sie in Trockenphasen Wasser ablassen, sagte er und kündigte an, daß China mehr Daten über die vier Staudämme herausgeben werde, die es am Mekong betreibt oder baut.

China bewegt sich trotz der Zurückweisung der Kritik nach Jahren der Hartleibigkeit erstmals auf die südlichen Anrainerstaaten zu. Angesichts des Handels- und Investitionsvolumens Chinas in den Mekong-Anrainerstaaten wagen deren Regierungen keine allzu deutliche Kritik am Wassermanagement Pekings.

Auf ihrem Gipfel hatten sie allerdings gefordert, daß alle Anrainer des Flusses, ob im Ober- oder Unterlauf, Verantwortung für das Überleben des Flusses tragen müßten.

Der Pegel des Mekong ist etwa in Nord-Thailand und Laos auf den niedrigsten Stand seit 50 Jahren gefallen. Dies hat schwerwiegende Folgen für die rund 65 Millionen Menschen im Einzugsgebiet des Flusses.

Die Wissenschaftler der Mekong River Commission sagten, daß das niedrige Niveau und die damit verbundene Dürre an dem frühen Ende der Regenzeit im vergangenen Jahr und den spärlichen Regenfällen während des Monsuns lägen. ft