Bombenexplosion nahe BJT – weitreichende Folgen

Der Anschlag, der vermutlich gegen die zweitstärkste Partei in der Regierungskoalition gerichtet war, wird voraussichtlich Einfluß auf die Entscheidung des Zentrums für Notfallsituationen (CRES) haben, den Ausnahmezustand aufzuheben oder zu verlängern.

Premierminister Abhisit sagte noch am 23. Juni, daß es nicht entschieden wäre, ob die Explosion ein Akt des Terrorismus war. Er bestritt auch die Anschuldigungen, daß die die Explosion der Aufrechterhaltung der Notverordnung über den 7. Juli hinaus dienlich wäre. Der Ausnahmezustand wurde am 7. April von der Regierung verhängt als Antwort auf die regierungsfeindlichen Demonstrationen der Rothemden, die am 19. Mai vom Militär zerschlagen wurden.

Die Oppositionspartei Puea Thai und viele Menschenrechtsaktivisten haben sich verstärkt gegen eine erneute Verlängerung des Ausnahmezustandes ausgesprochen.

Die Partei sei aber bereit, die Kampagne für die Nachwahlen in Bangkok im Wahlkreis 6 auch unter der Notverordnung zu starten.

Die Explosion fand wenige Stunden vor der Einäscherung des Armeegenerals Sawasdipol statt.

Herr Anek (26), der bei der Explosion ernsthaft verletzt wurde, gestand, daß er angeblich angeheuert wurde, den Karren vor dem Büro der Partei abzustellen. Er sei von einem Kleintransporter mit seinem Karren von Laem Chabang in Chonburi zur Mündung der Soi Phahon Yothin 43 im Bezirk Chatuchak gebracht und angehalten worden, den Karren vor dem Parteibüro zu plazieren. Auf Grund der Regenfälle suchte er jedoch zeitweilig Schutz unter dem Dach eines nahegelegenen Imbißstandes, wo er auch den Karren abstellte. Der Fahrer des Kleintransporters rief kurz darauf bei ihm an und erkundigte sich kurz nach dem Fruchtkarren, kurze Zeit danach explodierte die Bombe. Herr Anek wurde schnellstens ins Bhumibol Krankenhaus im Bezirk Don Muang gebracht.

Experten der Spurensicherung und Bombenentschärfung fanden Rückstände von explosivem TNT und Benzin an der Explosionsstelle. Erste Ermittlungen ergaben, daß der Explosionskörper im Fruchtkarren gelegen hatte.

Über fünf Pfund TNT waren an einem mit Benzin gefülltem Gaskocher angebracht worden, die Bombe mit einem Explosionradius von ungefähr 20 Metern wurde ferngezündet. Sie zerstörte den Karren, beschädigte zwei Autos und die Fenster der nahe gelegenen Gebäude. Die Büros der Bhunjaithai Partei wurden nicht beschädigt.

Der Leiter der Polizeidienststelle II gab an, daß der Verdächtige wohl von dem Explosionskörper wusste. Ermittlungsbeamte sichten derzeit Aufzeichnungen von Sicherheitskameras, um den Kleintransporter und dessen Fahrer zu identifizieren.

Die Polizei gab später an, daß Ermittler den Namen und die Telefonnummer eines Verdächtigen gefunden haben, der hinter dem Anschlag stecken soll.

Herr Anek wurde ins Polizeikrankenhaus überführt und als Verdächtiger festgehalten.

Die CRES sah die Explosion als Anlaß zur Sorge, da der Ausnahmezustand noch in Kraft ist. Ein Sprecher des Zentrums sagte, daß nachrichtendienstliche Hinweise darauf hindeuten, Unruhen und Chaos zu stiften. Infolgedessen wurden bereits nach einem Treffen der CRES am 21. Juni verschiedene Agenturen zu verschärfter Wachsamkeit angehalten, da es Anzeichen von politischen Bewegungen in mehreren Teilen des Landes gegeben hätte.

Polizeiquellen gaben an, ein Team von Ermittlern nach Chonburi entsandt zu haben, um dort mehr Informationen zu sammeln. Die Untersuchungen werden sich hauptsächlich mit den Aktivitäten von Führern der Rothemden in der östlichen Provinz befassen.

Der Leiter der Abteilung für spezielle Ermittlungen sagte, die Abteilung wird den Fall übernehmen, sollten die Ermittlungen der Polizei die Explosion eindeutig als einen Sabotageakt mit politischem Hintergrund klassifizieren.

Der stellvertretende Premierminister und Minister für Angelegenheiten der Sicherheit Suthep sagte, das Attentat zeige, daß die Situation im Lande noch nicht normal wäre und es immer noch einige Gruppen von Menschen geben würde, die Gewalt anstacheln wollten. „Ich habe die Polizei der Hauptstadt angewiesen, mehr Sicherheitskräfte an wichtigen Regierungsämtern und den Hauptbüros der Parteien bereitzustellen.“ Die Regierung würde ihr Bestes tun, wichtige Orte zu schützen und Ruhe und Ordnung zu wahren.

Ein Sprecher der Bhyumjaithai Partei sagte, daß die Partei Ziel des Bombenanschlages gewesen war, weigerte sich aber, Vermutungen über die Hintermänner zu äußern. „Bei einer Bombe mit einer solch zerstörerischen Macht ist es unwahrscheinlich, daß es sich um einen persönlichen Racheakt handelt“, sagte er lediglich. bp