Tauziehen um Waffenhändler

Eine Chartermaschine aus den USA stand schon auf dem Don-Muang-Flughafen in der Hauptstadt bereit. Doch dann wurde die Auslieferung verschoben. Es gebe noch „verschiedene Schritte im juristischen Verfahren“, die abgeschlossen werden müßten, erklärte Premier Abhisit.

Das könnte zu weiteren Turbulenzen führen. Denn vor einem Jahr hatte ein Gericht in Bangkok zunächst die Auslieferung Bouts abgelehnt.

Washington wirft Bout vor, die Farc-Rebellen in Kolumbien und Gruppen, die Al-Qaida nahe stehen, mit Waffen versorgt zu haben. Der zuständige Richter hatte damals erklärt, Thailand sehe die Farc nicht wie die USA als Terrorgruppe an. „Wir handeln im Einklang mit dem Gesetz, und niemand kann uns vorschreiben, die Auslieferung zu beschleunigen“, so Vizepremier Suthep Thaugsuban.

Die politische Wirklichkeit ist komplexer. Erst kürzlich hatte die US-Regierung Thailands Botschafter einbestellt und auf die Auslieferung Bouts gedrängt. Während des Verfahrens erhöhte Rußland den Druck, um die Ausweisung zu verhindern. Denn offenbar war Bout als offizieller Militärberater Moskaus nach Thailand gekommen.

Die offizielle in Thailand lautet nun, daß Bout vorläufig nicht ausgeliefert werden könne, weil es neue Anschuldigungen gegen ihn gibt. So teilte die Staatsanwaltschaft mit, man werfe Bout nun auch Geldwäsche und Betrug vor. Bevor diese neuen Vorwürfe nicht geprüft wurden, sei eine Auslieferung nicht möglich. die presse, bp