Zentralbanken kaufen Gold – auch die Bank of Thailand

Neben Thailand würde z. B. auch Rußland – weniger auffällig, aber ebenfalls umfangreich – an den Märkten für Edelmetalle als Nachfrager auftreten und hätten dazu beigetragen, daß der Goldpreis auf einen neuen historischen Höchststand geklettert sei. Das aber müsse noch nicht das Ende sein.

Die Zentralbank der Russischen Föderation (BoR) habe im August weitere 300.000 Unzen Gold gekauft. In den letzten zwölf Monaten würden sich die Käufe auf 3,1 Mio. Unzen oder 93 Tonnen summieren. Sie halte jetzt 23,6 Mio. Unzen. Konsequent folge die BoR ihrem Plan, die Währungsreserven der Föderation stärker zu diversifizieren.

Der Preis für das Edelmetall habe Mitte September weiteren Auftrieb durch die Nachricht erhalten, daß Thailand durch Marktkäufe seine Goldreserven um 20% aufgestockt und sich damit in die Liste asiatischer Länder eingereiht habe, die ihre Währungsreserven in Gold diversifizieren würden. Thailand habe den Bestand durch den Kauf von 500.000 auf 3,2 Mio. Unzen erhöht.

Bangladesch habe im September 10 Tonnen erworben und Nepal plane einen Kauf.

Viele Länder, besonders in Asien, seien mit ihrem Goldanteil in Prozent ihrer Währungsreserven noch weit vom Standard westlicher Industrieländer entfernt.

Bei allen Ländern der Welt liege dieser Goldanteil im Durchschnitt bei 10,1%, in der Eurozone allein bei 58,1% (Quelle: WGC; Stand 01.09.10). In den USA, Deutschland, Italien und Frankreich liege der Goldanteil über 60%. Dagegen sei in China (1,5%), Japan (2,7%), Indien (7,4%) oder Taiwan (4,1%) der Goldanteil ähnlich niedrig wie in Rußland (5,7%), Thailand (2,5%) oder Singapur (2,3%). Dennoch zeige in diesen Ländern der Goldanteil an den Währungsreserven seit Monaten eine steigende Tendenz.

In diesem Verhalten der Notenbanken spiegle sich das Mißtrauen gegenüber den etablierten Währungen des Weltwährungssystems (insbesondere Dollar, Euro, Yen und Pfund) wider. Diese würden zwar keineswegs „untergehen“, doch für eine Notenbank sei eine Diversifizierung ihrer Währungsreserven und damit eine gewisse Vorsorge wichtig.

Im Zuge der Politik der Reservendiversifizierung seien von den Zentralbanken Asiens auch in den nächsten Monaten weitere Goldkäufe zu erwarten. aktiencheck, boerse.de