Strandmafia in Surin Beach

So geschah es in der ersten Januarwoche einer 24-jährigen Obstverkäuferin. Unbedarft bot sie den Urlaubern ihre Erfrischungen feil. Das rief umgehend die Platzhirsche auf den Plan. Sechs Männer machten klar, wer hier das Sagen hat und schlugen auf die junge Frau mit einem Stuhl ein. Mit mehr oder minder schweren Kopfverletzungen musste sie ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Einer der Schläger ist der Polizei bereits aus anderen Vorfällen bekannt. Unabhängig davon, ob die Übeltäter bestraft werden dürfte es ab sofort wohl keiner mehr wagen, ohne „Konzessionsabgabe“ am Strand Geschäfte zu machen. Die örtlichen Hoteliers beklagen seit einiger Zeit ohnehin eine Verschlechterung der Verhältnisse. Insbesondere Jugendliche randalieren bis spät in die Nachtstunden, brennen Feuerwerkskörper ab und belästigen Nachtschwärmer.

Bisher hat die örtliche Polizei keinerlei Aktivitäten entwickelt, um gegen diese kriminelle Vereinigung vorzugehen. Obwohl einer der Schläger bekannt war, geschah zunächst nichts. Familienangehörige der Zusammengeschlagenen suchten deshalb einen der Vizegouverneure Phuket’s auf und beklagten die Inaktivität der Beamten. Erst als der Vizegouverneur den Leiter der Polizeistation anwies, sich sowohl um die Festnahme zu kümmern als auch verstärkt auf Streife zu gehen, geschah endlich etwas.

Offensichtlich war es allerdings nur ein Strohfeuer. Nur einige Tage später wollte eine junge Frau (Richterin von Beruf) Verwandte in ihrem Strandrestaurant in Surin Beach besuchen. Ordentlich parkte sie ihren Wagen auf einem öffentlichen Parkplatz. Ein absoluter Frevel, wie sich gleich herausstellte. Umgehend erschien der Fahrer eines schwarzen Taxis (mit schwarz ist nicht die Farbe gemeint) und forderte sie auf, ihr Auto sofort zu entfernen. Dort wo sie geparkt habe sei schließlich „sein“ Taxistand.

Als sich die Richterin nicht beeindrucken ließ tauchten weitere Männer auf und bedrohten sie. Immer noch selbstbewusst ging sie in Richtung Strand. Doch die Männer ließen nicht vor ihr ab. Zunächst versuchten sie sie mit Worten „Unser Chef ist der Bürgermeister von Surin  Beach“ zu überzeugen, dann begannen sie, die Frau zu stoßen.  Selbst als eine Verwandte ihr zur Hilfe eilte, ließen sie nicht von ihr ab.

Offenbar wohl wissend, dass ihr Anruf bei der Polizei kaum etwas bewirken würde rief sie ihren Vater (hoher Richter in Bangkok) an, der seinerseits umgehend den Chef der Polizei in Phuket-Stadt verständigte. Es vergingen keine zehn Minuten und schon rasten zwei mit Polizisten vollbesetzte Pickups herbei und machten dem Treiben ein Ende. (bdl)