Gebäude in Bangkok erdbebengefährdet?

Das Rathaus warnte davor, daß rund 2700 Gebäude in der Hauptstadt bei einem Erdbeben beschädigt werden könnten.

Bangkok liegt weniger als 200 Kilometer von Kanchanaburi entfernt, dort bebt die Erde immer wieder, so auch in Chiang Mai und Chiang Rai, rund 800 Kilometer von Bangkok entfernt.

Es gibt in Thailand rund 13 aktive Verwerfungslinien, 22 Provinzen sind betroffen.

Es ist nicht ausgeschlossen, daß an den Verwerfungslinien in Kanchanaburi bzw. in Chiang Mai ein Erdbeben der Stärke 6 bis 7 stattfinden könnte. Davor warnte der Seismologe Pennung Warnitchai.

Diese Warnung erfolgte, nachdem am 24. März ein Erdbeben in Burma mit der Stärke 6,8 mindestens 75 Menschen tötete. In Chiang Rai starb eine Frau, weil sie unter einer einstürzenden Mauer begraben wurde.

Pennung sagte, daß ein Beben dieser Stärke in Kanchanaburi oder Chiang Mai/Chiang Rai nicht nur beträchtliche Folgen für die entsprechenden Provinzen hätten, auch Bangkok sei dann betroffen. Gebäude und andere Bauwerke könnten bei einem Beben dieser Stärke schwer beschädigt werden.

Pennung gab auch zu bedenken, daß sich die meisten Menschen mit den 13 Hauptverwerfungen beschäftigen würden, es gebe aber eine Reihe von aktiven kleineren Verwerfungen, die zumindest zu kleineren Erdbeben führen könnten.

Die Chedi-Sam-Ong-Verwerfungslinie in Kanchanaburi hat acht kleine Verwerfungslinien, die Mae-Chan-Verwerfungslinie in Chiang Mai habe gar 18 kleine Verwerfungslinien.

Lertsin Raksaskulwong vom Amt für Bodenschätze ist anderer Meinung. In Bangkok würden bei einem Erdbeben nur leichte Schäden entstehen. Es würden keine Gebäude zerstört werden, vielmehr würden die Leute nur spüren, daß die Häuser schwankten. So, wie am 24. März bei dem Beben in Burma.

Ferner schloß Lertsin aus, daß das Beben in Burma erst der Anfang war und ein Erdbeben der Mae-Chang-Verwerfung in Chiang Mai/Chiang Rai auslösen würde. Die beiden Verwerfungen hätten keinerlei Verbindung miteinander.

Surachai Ponpattarakul vom Amt für Stadtplanung sagte, die Erdbebensicherheit von Gebäuden sei nach den letzten Naturkatastrophen ein Grund zur Sorge. So müssen Gebäude, die nach 2007 gebaut wurden und über 23 Meter hoch sind, einem Erdbeben der Stärke 5 widerstehen können. Wenn ein Gebäude nachträglich „umgerüstet“ werden soll, winken Steuererleichterungen.

Insgesamt könnten 2700 Gebäude gefährdet sein, über 900 wurden gebaut, bevor das Gesetz von 2007 zur Erdbebensicherheit in Kraft trat. Die Eigentümer sollen angeschrieben und aufgefordert werden, die Sicherheit der Gebäude zu überprüfen.

Bangkoks Vize-Gouverneur Pornthep Techapaiboon teilte mit, nach dem Erdbeben in Burma wurden zwölf Hochhäuser in Bangkok überprüft, Beschädigungen seien nicht festgestellt worden. Zu den überprüften Gebäuden gehörten Sermmitr Tower, First Tower, MBK Centre, All Seasons Building, Empire Tower, Chai Tower, Benjinda Building, Shinawatra Tower III, Thai Military Bank Building und Sun Tower Building. bp, tr