Phuket ภูเก็ต: Schweizer mit 4 Kilo Kokain geschnappt

oz Phuket Müssen schweizer Bürger in Thailand um ihren Ruf bangen? Innerhalb weniger Wochen berichtete TIP-Online über diverse Eidgenossen, die in Thailand wegen Drogenvergehens vor Gericht stehen werden. Gar mit der Todesstrafe rechnen muß nun ein schweizer Auswanderer, der den Behörden anfangs dieser Woche ins Netz ging.

Der Mann (47) gab an, seit fast 5 Jahren in Khorat zu leben, wo seine thailändische Ehefrau ein kleines Essenlokal führt. In der Schweiz arbeitete der Mann zuvor als Zimmermann und erlitt vor Jahren einen Arbeitsunfall. Finanzielle Schulden und die Kosten des Restaurants seiner Frau wuchsen ihm über den Kopf, nachdem dem ehemaligen Frührentner vor 3 Monaten die Pension aus der Schweiz ersatzlos gestrichen wurde.

Weiter machte der Schweizer geltend, im Auftrag eines Mannes aus Bangkok mit Namen ‚Tino‘ gehandelt zu haben, der ihm für den Transport 200.000 Baht zusicherte. Der Schweizer reiste aus Brasilien kommend über die Drehkreuze Doha und Kuala Lumpur in Phuket ein. Er hätte von Anfang an gewußt, daß er illegale Drogen transportieren werde, will aber erst am Flughafen Phuket von den Zollfahndern erfahren haben, daß es sich um Kokain handelte.

Einen Tag später erwischte die gleiche Behörde eine thailändische Schmugglerin (38) mit 2 Kilo Kokain, die offenbar aus der gleichen Quelle stammen wie die Drogen des Schweizers. Auch sie gab an, in Bangkok mit dem Transportdienst beauftragt worden zu sein. In ihrem Falle nannte sie einen schwarzen Ausländer mit Namen ‚Mike‘ als ihren Verbindungsmann. Der Thailänderin wurden Gratisferien in Brasilien und eine Belohnung von 2000 US-Dollar offeriert. Sie sei nicht unterrichtet gewesen, als Drogenschmugglerin zu agieren.

Eine direkte Verbindung zueinander verneinen beide erwischte Personen.

In beiden Fällen wurden die Drogen vorher präpariert. Dem Stoff wurden Kobalt und Eisenchlorid beigemischt, um üblichen Drogenfahndungstests zu entgehen. Dabei verfärben sich die Substanzen in schwarzes Puder. Zum Konsum muß das Kokain vorher in einem Labor zurückextrahiert werden. Aufgrund dieser Gegebenheiten kann man davon ausgehen, daß eine professionelle Organisation hinter den Auftraggebern steckt.

Die Behörden gaben an, die Kuriere aufgrund eines Tips aus der einschlägigen Szene am Flughafen bereits erwartet zu haben.

Kommentar:

Mit Wohlwollen nimmt TIP-Online zur Kenntnis, daß die im Amt stehende Regierung ihren Kampf gegen illegalen Drogenhandel spürbar verstärkt hat. Über tausend Personen wurden mittlerweile verhaftet und beschlagnahmtes Rauschgift der Presse präsentiert. Leider stellen wir auch fest, daß es sich bei allen Verhafteten ausschließlich um Delinquenten handelt, die das letzte Glied in der Kette von mafiösen Organisationen bilden: Konsumenten und Kuriere. Ob diese urplötzliche Aktivität (nach langer Lethargie) gegen das massive Drogenproblem von Thailand im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen zu deuten ist, wissen nur die Träger der Glanzschuhe selber.

Auch im aktuell berichteten Fall verpaßte man es offensichtlich, den angekündigten Kurieren zu folgen und die Hintermänner zu ermitteln. Schwarzes Kokain dient zum professionellen Schmuggel von exorbitanten Mengen durch diverse ‚Maultiere‘, wie das schmuggelnde Personal in der Szene genannt wird. Ob gleichzeitig dutzende andere Drogenkuriere unbehelligt das Land betraten, läßt sich nur erahnen.

Wieviel und ob überhaupt Vorsatz seitens der Behörden in der Art ihres Handelns vorliegt, überlassen wir der Fantasie des Lesers.