Wissenschaftler befürchten eine unkontrollierte Malariaepidemie in Thailand

Am Donnerstag veröffentlichten Internetseiten und Zeitschriften das Ergebnis einer Studie über neue Malariafälle. In der Studie wird aufgezeichnet, wie sich die tödliche Infektion blitzschnell auf neue Gebiete ausbreitet.

Bei einer Untersuchung von mehr als 3.200 Patienten an der nordwestlichen Grenze von Thailand in der Nähe von Myanmar konnten die Wissenschaftler bereits 2010 eine ständige  Zunahme der Resistenzen gegen jedes bisher bekannte herkömmliche Medikament feststellen.

Die Zahl der Infektionen stieg von 0,6 Prozent im Jahr 2001 auf über 20 Prozent im Jahr 2010 an. Allein in West-Kambodscha waren bereits zwischen 2007 und 2010 rund 42 Prozent der Malariafälle gegen die Medikamente resistent. Die Wissenschaftler gehen davon aus, daß demnach auch die Region zwischen Thailand und Myanmar davon betroffen ist und ebenfalls die Zahl der Fälle ansteigen wird.

Die Wissenschaftler sagten weiter, daß man sich bereits jetzt in einem ernstzunehmenden Kampf mit der Zeit befinde und man sich ernsthafte Sorgen über die Zunahme von Malariafällen in Thailand mache.

An der Studie waren neben Wissenschaftlern von der Mahidol Universität in Bangkok auch das Zentrum für Tropenmedizin der britischen Universität Oxford sowie das Texas Biomedical Research Institute in den Vereinigten Staaten beteiligt. Finanziert wurde die Studie von der Wellcome Trust und des US National Institutes of Health.

In Thailand gelten die touristischen Gebiete wie Bangkok, Chiang Mai, Chiang Rai, Pattaya, Hua Hin, Cha Am, Phuket und Ko Samui als malariafrei.

In den Grenzregionen Tak und Trat herrscht hohes Risiko. Ebenso soll in den hügeligen Landgebieten und am Goldenen Dreieck, dem Khao Sok National Park, Ko Chang und Ko Mak das Risiko erhöht sein.

Info zur Malariakarte Thailand:

  • Rot = hohes Risiko
  • Grün = mittleres Risiko
  • Gelb = geringes Risiko