General Prayuth will die Zeugenaussagen in der Tempelaffäre geheim halten

Wie bereits berichtet, finden zur Zeit vor einem Bangkoker Gericht Anhörungen über die im Mai 2010 getöteten 6 Personen im Tempel Pathum Wanaram in Bangkok statt. Wenn es nach General Prayuth geht, sollten die Aussagen der Zeugen nicht öffentlich und nicht bekannt gegeben werden.

In der Anhörung hatte ein Ermittler ausgesagt, daß fünf der sechs Opfer durch Kugeln getötet wurden, die normalerweise vom Militär benutzt werden.

Dabei handelt es sich um Kugeln des Kalibers 223. Diese Munition wird für das Schnellfeuergewehr M16 oder die Tavor benutzt. Beide Waffentypen werden ebenfalls vom Militär eingesetzt. Außerdem wurden alle Personen von einem höher gelegen Ort aus erschossen. Das könne man anhand der Einschußlöcher beweisen. Die Schützen müssen auf der Hochbahntrasse gestanden haben.

General Prayuth streitet energisch ab, daß die Schüsse von einem Soldaten seiner Armee stammen. Ein Oberst erklärte, daß der Armee während der Rothemden-Demonstrationen Waffen gestohlen wurden. Mit diesen Waffen hätten dann die sogenannten „Männer in schwarz“ auf die Zivilisten geschossen.

Er sagte weiter, die Armee hätte gar nicht auf die Zivilisten schießen können. Die Soldaten seien in Feuergefechte mit den Männern in schwarz verwickelt gewesen und hätten auch keine Stellung auf den Gleisen der Hochbahn beziehen konnten.

Am 22. Juni äußerte sich Prayuth erneut und sagte, er sei darüber äußerst irritiert, daß die Aussagen der Zeugen öffentlich werden. Schließlich habe das Gericht und nicht die Öffentlichkeit die Aufgabe, den schuldigen zu ermitteln. Diese Aussagen haben in der Öffentlichkeit nichts zu suchen und sollten geheim gehalten werden.