Polizei sortiert nach zehn Jahren das erste mal die ausgestellten Haftbefehle. Knapp 147.000 Haftbefehle wurden nicht vollstreckt

Bei einer Kontrolle ihrer Datenbank stellte die Polizei fest, daß in den letzten 10 Jahren zwar rund 147.000 Haftbefehle ausgestellt, aber nicht vollstreckt wurden. Laut den Aussagen der Polizei können diverse Behörden in Thailand einen Haftbefehl beantragen und ausstellen lassen.

Da man aber kein einheitliches System zur Erfassung der Haftbefehle habe, sei das Durcheinander vorprogrammiert und nicht verwunderlich. Da soll ab sofort geändert werden.

Der Vize-Polizeichef Pongsapat Pongcharoen hat jetzt eine Kommission ins Leben gerufen, die sich mit den nicht vollstreckten Haftbefehlen beschäftigen soll. Alle Daten sollen in einer einheitlichen Datenbank erfaßt und überprüft werden. Vize-Chef Pongsapat geht davon aus, daß man so rund 40 Prozent der Haftbefehle aufarbeiten und vollstrecken kann.

Allerdings, betonte Pongsapat weiter, daß die Beamten dabei ihr Hauptaugenmerk auf die größeren Verbrechen wie Überfall und Mord richten werden. Zuerst werde man die Fälle bearbeiten, bei denen das Leben der Opfer gefährdet oder beendet wurde.

Er sagte weiter, daß jetzt alle alten und neuen Haftbefehle in einer einzigen Datenbank zusammen gefaßt werden. Dann haben gut 1.650 Polizeireviere Zugriff auf die Datenbank und erhalten alle die gleichen Informationen. Pongsapat hofft, daß dann in Zukunft solche Pannen nicht mehr passieren können.