Halb Nackt ist nicht so gern gesehen, weder auf Phuket, noch in Pattaya

Phuket. Wir alle kennen das. Wir wollen in den Supermarkt zum Einkaufen. Gehe ich in langer oder in kurzer Hose? Ziehe ich mir ein T-Shirt oder ein Hemd an? Schuhe oder Gummilatschen? Das sind die fragen, die ich mir Stelle.

Dabei spielt natürlich das Wetter eine Rolle. Heute ist es heiß, wie auch schon in den letzten Tagen. Also brauche ich nicht lange zu überlegen. Kurze Hose, T-Shirt, Gummilatschen, und schon bin ich Startklar.

Dann stehe ich vor der gekühlten Theke mit den Milchprodukten und es wird leicht kalt. Und dann sehe ich ihn. Einen Fleischklops, nein, ein Fleischberg. Der Berg der Haut reicht fasst bis an die Yoghurtbecher in der ersten Reihe. Dann riecht es auch schon unangenehm nach Schweiß und neben meinen Augen taucht ein Busch mit schwarzen Haaren auf. Unterarmhaare.

Ein ungewaschener, ungepflegter überfetter Farang, der fast gleichzeitig drei Plätze meiner Landsleute einnimmt, greift mit seinen schmierigen Fingern nach der gesalzenen Butter. Dabei ächzt und stöhnt er, als würde er gerade einen 10 Kilo Eimer hochheben.

Meine innere Stimme schreit und ich möchte den Mund aufmachen und es hinausbrüllen, aber natürlich habe ich nichts zu sagen. Ich schaue ihn nur mit einem verächtlichen Blick an und verzichte heute auf meine Milchprodukte. Dann versuche ich so schnell wie möglich Abstand zwischen mich und diesen Qualitäts-Shopper zu bringen.

Mal ernsthaft, wir sind hier im Supermarkt und nicht am Strand. Warum müssen die Menschen zum Einkaufen in einen Supermarkt nur mit einer Shorts oder einen Bikini gehen? Ist das nicht zu kalt, in den klimatisierten Räumen? Besitzen diese armen Menschen vielleicht nur diese eine Hose oder diesen einen Bikini? Sollte ich Mitleid mit ihnen haben und ihnen vielleicht mein T-Shirt schenken?

Oder sollten wir solche Schilder wie eine britische Supermarktkette anbringen? Darauf steht groß geschrieben:

„Um zu vermeiden, das sie Anstoß erregen oder andere Personen in Verlegenheit bringen, bitten wir unsere Kunden sich vor dem Betreten des Ladens entsprechend zu kleiden. Wir legen auch großen Wert darauf, dass sie Schuhe tragen und unser Geschäft nicht Barfuss betreten.“

Wir könnten so etwas natürlich auch bei uns einführen. Um es den Kunden nicht zu schwierig zu machen könnte man folgende Schilder aufstellen:

„Um dieses Geschäft zu betreten, sollten sie mindestens zwei getrennte Kleidungsstücke und ein paar Schuhe tragen“.

Erschwerend kommt hinzu, dass diese nackten Oberkörperträger es offenbar bevorzugen, in Gruppen oder Rudeln aufzutreten. Anscheinend macht es zu mehreren noch mehr Spaß.

Natürlich, das will ich nicht abstreiten, gibt es auch Augenblicke, da kann der Anblick einer hübschen Frau im Bikini mein Herz schon höher schlagen lassen. Aber im Supermarkt möchte ich mich doch lieber auf Lebensmittel und nicht auf nackte Haut konzentrieren.