Geschäftsleute und Fischer bekommen die Folgen der Ölpest auf Ko Samet deutlich zu spüren

pp Ko Samet. Wie schon mehrfach berichtet, liefen vor knapp 14 Tagen rund 50.000 Liter Rohöl aus einer defekten Pipeline in den Golf von Thailand. Der Betreiber der Pipeline, die "PTT Global Chemical", eine Tochter des staatlichen Ölkonzerns PTT, gab bereits kurze Zeit später an, dass man das Leck an der Pipeline bereits nach wenigen Stunden gefunden und die Pipeline geschlossen habe.

Laut den Angaben der PTT sollten dann mit Hilfe von schwimmenden Barrieren rund um die Austrittsstelle eine großflächige Verseuchung und Verbreitung verhindert werden. Doch aufgrund starker Winde und eines hohen Wellengangs konnte das Rohöl diese Barrieren passieren und schließlich sogar bis zur Ferieninsel Ko Samet vordringen.

Die Insel Ko Samet befindet sich rund 150 Kilometer südöstlich von Bangkok in der Provinz Rayong inmitten eines wunderschönen Meeresnationalparks.

Am Montag machten sich dann ganze Mannschaften von freiwilligen Helfern, Spezialfirmen und Armeeangehörige auf den Weg nach Ko Samet, um das bereits am Strand von Ao Prao angeschwemmten Rohöl Öl zu beseitigen.

 Dazu hatte man den Strand sogar kurzerhand gesperrt und die Touristen evakuiert. Die Ostseite der Insel ist laut offiziellen Angaben bisher von der Ölpest offenbar verschont geblieben.

Einsammeln der Ölbarriere vor Ko SametEinsammeln der Ölbarriere vor Ko Samet

Die Marine unterstützt die mühsamen Arbeiten

Natürlich waren die Verantwortlichen und die Politiker bemüht, die schmierige Angelegenheit als einen Unfall darzustellen, den man aber aufgrund der großangelegten Reinigungsaktion sicher im Griff habe. Wie ebenfalls berichtet machte sich sogar Herr Chuwit, der Vorsitzende der „Rak Thailand“ Partei persönlich auf den Weg nach Ko Samet. Hier wollte er mit einem Video beweisen, dass alles „sauber“ sei und keine Gefahr für die Umwelt und die Fische besteht.

Chuwit:

Die rund 30 ortsansässigen kleinen Fischerfamilien, die zum Teil seit über 35 Jahren mit ihren kleinen Fischerbooten rund um die Insel arbeiten, bekommen dagegen die Auswirkungen der Ölpest deutlich zu spüren. Bei einem Treffen mit lokalen Regierungsbeamten, und Verantwortlichen der PTTGC, klagten sie ihr Leid.

„Der Fischfang ist unsere Haupteinnahmequelle,“ erklärte ein Fischer. „Aber jetzt weigern sich die örtlichen Restaurants und Fischhändler, unseren gefangenen Fisch zu kaufen. Ich kann meinen Fisch jetzt selber essen, aber davon kann ich keine Miete oder sonstige Anschaffungen machen.“

„Ich kann zwar an dem Fisch selber kein Öl riechen,“ sagte er weiter, „aber ich weiß natürlich nicht, welche Auswirkungen die chemischen Lösungsmittel, die in das Meer gesprüht wurden, auf die Fische und die Umwelt haben.“

Aber auch die Hotel und sonstigen Betriebe, die ausschließlich vom Tourismus auf der Insel leben, beklagen sich über die aktuelle Situation. „Viele Gäste haben ihren Urlaub abgebrochen und sind abgereist“, klagt ein Hotelbetreiber. „Andere Gäste haben ihren Urlaub auf der Insel erst gar nicht angetreten sondern haben gleich storniert“, erzählt er weiter.

Motorrad- und Taxi-Verleih-Unternehmen melden ebenfalls, dass sich die Anzahl der Touristen drastisch reduziert hat. Pi Supannee Ngamla-EAD, eine lokale Motorrad Vermieterin erzählt der Presse: „Unsere Insel ist normalerweise auch während der Nebensaison ein beliebtes Ziel für Wochenendausflüge. Jetzt bleiben aber sowohl die In- als auch die Ausländischen Touristen aus“.

„Nächste Woche ist ein nationaler Feiertag und wir werden sehen, ob sowohl thailändische als auch ausländische Touristen das Vertrauen haben, und unsere Insel besuchen werden“, hofft er.

Nun hoffen die lokalen Unternehmen auf Ko Samet, dass die PTTGC und die lokale Regierung ihre Versprechen halten. Die PTTGC hatte angekündigt, dass man pro betroffene Familie bis zu drei Monatseinkommen zahlen will. Außerdem wolle man an dem Wiederaufbau des Vertrauens der Öffentlichkeit zu Ko Samet arbeiten.

Die Insel soll ihre alte Popularität zurückgewinnen und wieder ein sauberes, bei Touristen beliebtes Ausflugsziel werden.