Werden Journalisten bei ihrer Arbeit in Thailand behindert?

pp Bangkok. Am Sonntag hat die FCCT eine Erklärung zur derzeitigen Situation in Thailand abgegeben. „Das Militär übt bereits schon jetzt einen starken Einfluss auf die Presse und die Medien aus. Neben der Blockade von inländischen und ausländischen Fernsehsendern wurden auch schon Hunderte von Webseiten gesperrt oder blockiert“, heißt es in der Erklärung.

„Dies behindert nicht nur die Arbeit von Journalisten sondern macht es obendrein noch schwierig, ausgewogene und genaue Berichte vor Ort zu produzieren“, heißt es weiter. „Dadurch erreichen sie allerdings nicht, dass das Interesse an dieser Geschichte weniger wird, eher das Gegenteil“.

Der Sprecher erklärte weiter, dass die Meinungsfreiheit und das Recht der Journalisten, ohne Angst vor Verhaftung oder physischer Gewalt eines der Kernprinzipien der FCCT sei.

Die FCCT-Mitglieder forderten die neue Militärregierung auf, die Inhaftierung von Journalisten zu unterlassen und die Medienbeschränkungen wieder aufzuheben. Außerdem sollen die Journalisten, die bereits verhaftet wurden umgehend freigelassen werden.

„In dieser schwierigen Zeit für Thailand ist der freie Fluss von zuverlässigen Informationen entscheidend für eine friedliche Lösung bei diesem lang andauernden und scheinbar unlösbaren politischen Konflikt“.

Herr Thanapol Eawsakul,der Herausgeber des „Fah Diew Gan-Magazins“, wurde am Freitag nach einem Anti-Putsch-Protest festgenommen.

Am Sonntag wurde dann der Nation-Reporter Pravit Rojanaphruk ebenfalls vom Militär in Gewahrsam genommen, nachdem er eine „Einladung“ der Militärjunta angenommen hatte.

Herr Pravit hatte sich am Sonntag vor dem Armee-Club in Thewes ablichten lassen. Dabei hatte er sich den Mund mit Klebeband verschlossen und sich gleichzeitig die Augen und die Ohren zugehalten. Damit wollte er ein Symbol gegen die Zensur in Thailand setzen.

Der Nation-Reporter Pravit Rojanaphruk  protestiert für Pressefreiheit

„Sie können mich zurückhalten und einsperren“, sagte er, „aber sie können nicht mein Gewissen in einen Käfig einsperren. Ich werde mich verhaften lassen und so meinen Ungehorsam gegenüber dem Militär zeigen“.

„Ich hoffe“, sagte er kurz vor seiner Verhaftung, „dass die Leute ihre freie Meinung beibehalten und nicht aufgeben. Ich hoffe, dass General Prayuth Chan-ocha der letzte Diktator in Thailand sein wird“. Danach wurde Herr Pravit von Soldaten zum Armee-Club „eskortiert“.

In seiner Begleitung waren zwei Menschenrechtsbeauftragte der Vereinten Nationen und sein Rechtsanwalt Anon Nampa. Die beiden UN-Menschenrechtsbeauftragten wurden nach einer guten Stunde freigelassen und konnten den Armee-Club wieder verlassen.

Herr Prawit und sein Rechtsanwalt wurden gegen 15 Uhr „entlassen“. Sein Anwalt erklärte später. dass er und sein Mandant während der „fünf-Stunden-Prozedur“ getrennt wurden und sich nicht im gleichen Raum aufhalten durften.

Quelle: BangkokPost