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Wäre die Genügsamkeitsökonomie Thailands richtige Antwort auf Wirtschaftskrisen und Marktversagen?

Selbstgenügsamkeit und Beschränkung ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten von elitären Kreisen in Thailand zu einer Art alternativen Wirtschaftsideologie für das Land erklärt worden. Das gilt um so mehr, seit sowohl Berater, als auch Mitglieder des Königshauses eine „buddhistisch geprägte Antwort auf Wirtschaftskrisen und Marktversagen“ propagieren. Am Mittwoch, 17. Juni referiert Lars Brandt im Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg über dieses Thema.

 

hmh. Hamburg. Bei dem Vortrag handelt es sich um eine gemeinsame Veranstaltung der Hamburger Gesellschaft für Thaiistik (HGT) und dem Arbeitsbereich Thaiistik der Abteilung Sprachen und Kulturen Südostasiens des Asien-Afrika-Instituts der Uni Hamburg.

Lars Brandt, der selbst Mitglied der HGT ist, informierte sich unter anderem als Austauschstudent an der Chulalongkorn Universität und der Khon Kaen Universität sowie auf einer von der Königlich Thailändischen Botschaft in Berlin im vergangenen Jahr veranstalteten Studienreise nach Thailand über dieses Thema.

In den letzten Jahrzehnten wurde die Philosophie des เศรษฐกิจพอเพียง Setthakit Pho Phiang, zu deutsch der (Selbst-) Genügsamkeitsökonomie, in Thailand zunehmend propagiert. Die Grundannahmen teilt sie mit den buddhistischen Wirtschaftstheorien von Fritz Schumacher (1911—1977), sowie der buddhistischen Vordenker เงื่อม พานิช Ngueam Phanit (1906—1993, aliasพุทธทาสภิกขุ Phutthathat Phikkhu [„Buddhadasa Bhikkhu“]) und ประยุทธ์ ปยุตฺโตPrayut Payutto („Prayudh Payutto“, geb. 1938, alias พระศรีวิสุทธิโมลี Phra Siwisutthimoli, alias พระราชวรมุนี Phra Ratchaworamuni, alias พระเทพเวที Phra Thepwethi, alias พระธรรมปิฎก Phra Thammapidok [„Phra Dhammapitaka“] alias พระพรหมคุณาภรณ์ Phra Phromakhunaphon).

Die Lösungsansätze seien jedoch verschieden, so Lars Brandt in seiner Vorankündigung. Dies zeige ein Vergleich anhand von klassischen Konzepten zu Marktversagen.

In Thailand erfahre die Genügsamkeitsökonomie breite Unterstützung. Für ihre praktische Umsetzung spielen königliche Projekte eine zentrale Rolle.

Lars Brandt beschäftigt sich in seinem Vortrag unter anderem mit der Frage, was eine „Buddhistische Wirtschaft“ sein könnte und erörtert, inwiefern Thailand überhaupt als genügsame Nation definierbar sei.

Der Vortrag beginnt am  Mittwoch, 17. Juni 2015, um 18 Uhr ct im Raum 120 des Asien-Afrika Instituts (AAI) der Universität Hamburg in der Edmund-Siemers-Allee 1, Ostflügel (direkt gegenüber dem ICE- und S-Bahnhof Hamburg-Dammtor)