Die Schleusen sind offen. Es gibt kein Wasser mehr, dass noch zurückgehalten werden kann.

Bauern wagen sich aus Angst vor einer Verhaftung nicht zu protestieren

Bangkok. Die anhaltende Dürre in vielen Teilen Thailands bereitet den Bauern große Sorgen und Kopfzerbrechen. Vielerorts mussten sie die Bewässerung ihrer landwirtschaftlichen Flächen einstellen, da dass in den Stauseen vorhandene Wasser für die Trinkwasser Reserven des Landes zurückgehalten werden.

Am liebsten würden sie auf die Straße gehen und gegen die Entscheidung der Regierung protestieren. Aber sie trauen sich nicht.

Der Grund liegt in der Ankündigung von Premierminister Prayuth, dass jeder der gegen die Regierung protestiert, verhaftet wird.

Die Landwirte, die unter der Trockenheit leiden sollen sich selber helfen und nicht gegen die Regierung protestieren, hatte Prayuth in der letzten Woche angekündigt. Schließlich habe die Regierung hart gearbeitet um dieses Problem zu lösen. Außerdem würde die Regierung den Dürreopfern Hilfe anbieten. Welche Hilfe dabei die Farmer erhalten, hatte er nicht gesagt.

„Ich möchte nicht gegen die Leute die Demonstrieren vorgehen“, hatte Prayuth versprochen. „Wenn sie aber trotzdem auf die Straße gehen und gegen die Regierung protestieren, zwingen sie mich, die Gesetze anzuwenden und durchzusetzen“, betonte er.

Landwirtschaftsminister Pitipong Phuengboon Na Ayudhaya bestätigte zu Beginn dieser Woche, dass die Militärregierung die Landwirte im zentralen Bereich des Landes aufgefordert habe, aufgrund des akuten Wassermangels auf eine zweite Ernte zu verzichten.

Er erklärte, dass die Regierung kein Budget für diese Zwecke habe und betonte aber, dass das Verbot sobald aufgehoben würde, wenn die Wasserstände wieder ein normales Niveau erreicht hätten.

Dass Wasser in den nördlichen Dämmen des Landes reicht nicht mehr für die Bewässerung der Felder, bestätigte er. Dadurch würden die Bauern unter einem enormen Druck stehen.

„Wir wissen nicht mehr, was noch zu tun ist. Wir kämpfen um unsere Existenz und leben schon jetzt von der Hand in den Mund. Trotzdem dürfen wir nicht protestieren und haben Angst, dass wir verhaftet werden“, sagte Kwanchai Mahachuenjai, der stellvertretende Präsident der Farmer der Zentralregion.

“Wir wagen es nicht zu protestieren, weil wir Angst vor dem Gesetz haben, sagte er am Samstag auf seiner Farm in Ayutthaya.

Auch das Landwirtschaftsministerium hatte schon letzte Woche gesagt, dass die Stauseen derzeit nur noch Wasser haben, um die 3,4 Millionen rai im Hauptanbaugebiet des Chao Phraya Flusses zu bewässern.

Die Landwirte in den anderen 22 Provinzen, in denen ebenfalls weitere vier Millionen Rai landwirtschaftliche Flächen liegen wurden aufgefordert, ihren Anbau zu stoppen bis der Niederschlag wieder die Wasserbestände aufgefüllt habe. Bisher ist dabei von Ende Juli die Rede.

Da der Regen aber weiter auf sich warten lässt, steht bisher eine zweite Ernte in frage, gaben die Behörden zu.

Derzeit wird die Wasserausgabe aus den Dämmen stark reduziert und kontrolliert. Der Verbrauch von Wasser wurde streng auf den Verzehr reduziert. Die Landwirtschaft geht im wahrsten Sinne des Wortes trocken aus.

Die Wasserabgabe des Chao Phraya Damm in Chai Nat wurde ebenfalls stark reduziert. Wenn es nördlich des Dammes nicht bald anfängt zu regnen, dann wird das restliche Wasser nur noch für 30 Tage reichen, haben die verantwortlichen Beamten errechnet.