Angeklagter Burmese im Ko Tao Mordfall berichtet über die Foltermethoden der Polizei

Angeklagter Burmese im Ko Tao Mordfall berichtet über die Foltermethoden der Polizei

Ko Samui. Einer der beiden Angeklagten im Mordfall der beiden britischen Touristen auf Ko Tao, der 22-jährige burmesische Wanderarbeiter Zaw Lin, hat vor dem Gericht auf Ko Samui über die brutalen Foltermethoden der Polizei beim Verhör berichtet.

Den beiden burmesischen Angeklagten Zaw Lin und Wei Phyo wird der Mord an den beiden britischen Touristen Hannah Witheridge, (23) und David Miller, (24) im letzten Jahr auf der Insel (Ko) Tao am 14. September vorgeworfen.

Zaw Lin erzählte dem Gericht, wie er in den frühen Morgenstunden des 2. Oktober 2014 von den Beamten in einem Wohnheim aus dem Schlaf gerissen wurde.

„Sie traten mich ihren Füßen ins Gesicht und schlugen mir auf den Kopf. Sie hielten mich fest und fragten mich „Hast du sie getötet?“ Als ich Nein sagte schlugen sie erneut auf mich ein“, erklärte er vor Gericht.

Während seiner Schilderung vor Gericht behauptete er, dass er von den Beamten nackt ausgezogen wurde. Dann hätte man ihn geschlagen und ihm gedroht, dass die Beamten seine Zähne herausziehen oder er auf hoher See ums Leben kommt.

Zaw Lin gab weiter zu Protokoll, dass man von ihm ein Geständnis erzwingen wollte und ihm während des Verhörs Plastiktaschen über den Kopf gezogen habe. Er wäre daran fast erstickt und sei schließlich zusammengebrochen.

Während des Verhörs habe er einmal mit seinem Mitangeklagten Wei Phyo telefonieren können. „Sie haben mich fast umgebracht. Ich bin fast gestorben“, habe er erzählt.

Internationale Menschenrechtsbeobachter die bei der Verhandlung anwesend waren sagen, wenn die Vorwürfe von Misshandlungen durch die Polizei wahr wären, müsse man von Folter sprechen.

Beide Männer behaupten vor Gericht, dass die Vergewaltigung und Ermordung von Frau Witheridge und den Tod von David Miller gestanden hätten, nachdem ihnen die Beamten erzählt hätten, dass sie bei einem Geständnis mit einer Gefängnisstrafe von vier oder fünf Jahren davonkommen würden.

Einer der Verteidiger der beiden Angeklagten sagte später: „Nachdem was wir heute hier gehört haben, dass er nackt ausgezogen wurde, dass man ihm die Augen zugebunden und Plastiktüten über seinen Kopf gezogen und sein Leben bedroht hat um ein Geständnis zu erzwingen, trifft die Definition von Folter im Sinne des Übereinkommen von Folter, denen Thailand zugestimmt hat, zu.

Er fügte hinzu: „Die heutige Vorwürfe müssen ernsthaft durch das Gericht Untersucht werden. Wenn nachgewiesen wird, dass sie Aussagen stimmen, müssen jegliche Beweise, die als Folge der Folter erlangt wurden, aufgehoben werden“.

Ein ehemaliger Zellengenosse in Koh Samui Gefängnis und der Gefängnisarzt haben ausgesagt, dass sie die Wunden und Verletzungen der Angeklagten nach ihrer Vernehmung gesehen hätten.

Die Mutter des Angeklagten Zaw Lin war ebenfalls vor Gericht und hörte die Aussagen ihres Sohnes. Als er ins Detail ging und über seine Misshandlung sprach, musste sie vor Schmerz den Gerichtssaal verlassen und sich übergeben.

Die Eltern von David Miller waren ebenfalls vor Gericht erschienen. Sie sagten sie glücklich darüber, dass sie in der Lage sind, und an dem Verfahren teilnehmen dürfen. So würden sie alles aus erster Hand erfahren.

„Sechs Stunden bevor er starb haben wir noch mit David gesprochen. Er war so glücklich. Er sagte mir, dass er absolut begeistert von dem Hotel sei und dass es so schön sei. Er war begeistert von seiner Reise“, berichtet die Mutter Sue Miller.

Der Prozess wird fortgesetzt.