Illegaler Waffenhandel in den sozialen Netzwerken nimmt immer weiter zu

Illegaler Waffenhandel in den sozialen Netzwerken nimmt immer weiter zu

Phuket. Im Zeitalter des Internets und der sozialen Netzwerke ist es heutzutage für jedermann ein Kinderspiel, sich eine Illegale Fabrik- oder Hausgemachte Waffe zu kaufen, bestätigt der Leiter der Stadt-Polizei auf Phuket.

„Vor zehn Jahren brauchten die Menschen das Know-How oder eine besondere Verbindung, um an einen Schusswaffe zu kommen. Heutzutage reicht ein Computer mit Internet, um über Google, YouToube oder die sozialen Netzwerke an eine Waffe zu gelangen. Jeder kann sich hier illegal eine oder gleich mehrere Waffen beschaffen. Der Waffenhandel im Internet nimmt immer weiter zu“, sagte er weiter.

„Wir beschlagen mittlerweile doppelt so viele Waffen, wie noch vor ein paar Jahren. Im vergangenen Jahr haben wir pro Monat im Durchschnitt drei Handfeuerwaffen beschlagnahmt. In diesem Jahr ist die Zahl der konfiszierten Waffen auf sechs pro Monat angestiegen“, erklärte Superintendent Kraithong Chanthonbai gegenüber der PhuketGazette.

„Die von Herrn Kraithong vorgelegten Zahlen gelten nur für den Bereich, für den seine Abteilung zuständig ist“, bestätigte der Polizeikommandant der Provinpolizei, Patchara Boonyasit. „Aber wir können diese Aussage und ähnliche Zahlen für die gesamte Insel vorlegen“, sagte er weiter.

„Obwohl es auf Phuket keine bedeutenden Waffenhersteller oder professionelle Waffenbauer gibt, wächst die Zahl der illegalen Waffen weiter an. Die Waffen werden durch geschlossene Gruppen im Internet auf Facebook oder anderen sozialen Plattformen gehandelt und dann recht einfach per Post an die Käufer geschickt“, sagte er.

Oberst Kraithong berichtet weiter: „Manchmal, wenn wir Drogenhändler verhaften, können wir auch illegale Waffen beschlagnahmen. Es gibt ohne Zweifel eine innige Verbindung zwischen den Drogen- und den Waffenhändlern“, stellte er fest.

„Bei einer Razzia im letzten Monat konnten wir in einem Haus in Si Suchat Grand View 5 in Rassada Drogen im Wert von fünf Millionen Baht beschlagnahmen. Dabei entdeckten wir auch vier Pistolen, einen Schalldämpfer und 400 Schuss Munition. Leider konnte der Eigentümer kurz vor seiner Verhaftung aus dem Haus flüchten“, berichtet er.

„Regelmäßig können wir bei Drogenrazzien auf Phuket, Phang Nga und Krabi Waffen beschlagnahmen. Immer wieder bekommen wir zu hören, dass die Waffen über das Internet und die sozialen Medien beschafft wurden“.

Ein 19-jähriger, der wegen illegalen Waffenbesitz verhaftet wurde und seinen Namen nicht nennen wollte erklärte gegenüber der lokalen Presse: „Ich habe die Waffe über das Internet gekauft. Allerdings wollte ich damit keine Straftat begehen. Ich habe sie nur zu meinem persönlichen Schutz gekauft. Ich fühle mich cool und sicher, wenn ich eine Waffe bei mir trage“.

„Wenn wir ein Problem mit jemanden haben oder auf eine Gruppe von Rivalen stoßen, dann brauche ich nur meine Waffe zu zeigen“, erzählt er weiter. „Das verwirrt unsere Gegner und sie wagen es nicht, uns anzugreifen“.

Der 19-jährige bestätigte, dass er seine Waffe über das Internet gekauft hatte, nachdem er von einem Freund in eine geschlossene Gruppe auf Facebook eingeladen wurde. „Die meisten der Büchsenmacher sitzen in Bangkok. Es war sehr einfach, die Waffe zu kaufen. Ich habe die Waffe innerhalb der Gruppe bestellt und bezahlt. Dann wurde sie mir per Post zugestellt“.

„Abhängig von der Waffe die sie kaufen wollen brauchen sie nicht mehr als 2.000 Baht dafür zu bezahlen“, berichtet er weiter. Dabei produzieren viele der Büchsenmacher ihre Waffen erst individuell nach einer Bestellung, bestätigte auch die Polizei. Es ist sehr leicht, im Internet eine Bauanleitung und die benötigten Teile zu finden. Sie müssen dann nur noch die entsprechenden Metallbearbeitungswerkzeuge kaufen und können sich innerhalb kürzester Zeit selber eine Waffe bauen.

„Es war sehr einfach zu lernen, wie man eine Waffe baut“, berichtet der 19-jährige weiter. „In einem Video auf YouTube wird genau gezeigt, was man zu tun hat. Diese Webseite mit der Bauanleitung wurde allerdings mittlerweile gelöscht“, bedauert er.

„Wenn jemand im Besitz einer illegalen Feuerwaffe wie einer hausgemachten Pistole ist, drohen ihm eine Höchststrafe von 20.000 Baht und eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren. Am häufigsten verhängen die Gerichte eine Geldstrafe von 10.000 Baht und die Besitzer müssen für etwa neun Monate ins Gefängnis“, erklärte ein hoher Polizeibeamter.