Thailands Militär startet eine neue Untersuchung zum Thema Korruption bei den königlichen Statuen in Hua Hin

Thailands Militär startet eine neue Untersuchung zum Thema Korruption bei den königlichen Statuen in Hua Hin

Hua Hin. Thailands Militär hat noch eine weitere Untersuchung wegen der Vorwürfe von Korruption beim Bau des Rajabhakti Park in Hua Hin gestartet. In dem Park, der auf militärischen Grundstücken in der Küstenstadt Hua Hin, etwa 200 km südlich von Bangkok, gebaut wurde, stehen insgesamt sieben gut 14 Meter hohe riesige Statuen der ehemaligen thailändischen Könige.

Das Rajabhakti Park Projekt wurde durch Spenden von Unternehmen und Bürger finanziert, aber von den Militärs, die im vergangenen Jahr die Kontrolle über das Land in einem Staatsstreich ergriffen haben, verwaltet und gebaut.

Jede Statue kostet etwa $ 1,7 Millionen US-Dollar. Alleine dadurch wurden die Anschuldigungen von Schmiergeldern und erhöhten Kosten in der Öffentlichkeit immer lauter.

Der ehemalige nationale Polizeichef Sereepisuth Temeeyaves hatte bereits vor einiger Zeit erklärt: „Wenn alle Leute bei diesem Projekt ehrlich wären, dann könnte dieser Park eine großartige Sache werden. Aber so wie die Dinge jetzt stehen, möchte niemand mehr Geld spenden, da das gesamte Projekt nach Korruption riecht. Ich selber würde auch kein Geld mehr spenden“, fügte er hinzu.

Die Korruptionsvorwürfe stammen den Berichten zufolge von den verschiedenen Gießereien, die die Messing Statuen errichtet hatten. Angeblich wurden die Gelder an einen bekannten Amulett Händler gezahlt, der sich mittlerweile nach Hongkong abgesetzt haben soll.

Darüber hinaus wurde die Armee bereits mehrmals gebeten, die Kosten für die Einrichtung des Parks offen zu legen. Laut den örtlichen Medien wurden von den Spendengeldern zahlreiche Palmen aufgestellt, von denen jede einzelne 11.000 US-Dollar gekostet haben soll. Für den Sitzplatz bei einem chinesisches Bankett wurden laut Berichten ebenfalls Preise in Höhe von 38.000 US-Dollar verlangt.

Die Vorwürfe wurden nach einer einwöchigen Untersuchung durch das Militär abgelehnt.

„Es gibt keine Korruption“, hatte Armeekommandeur General Theerachai Nakvanich nur kurz erklärt. „Wenn es Leute gibt, die Nutzen aus diesem Projekt geschlagen haben, dann finden wir das heraus und werden gegen sie ermitteln“, fügte er hinzu.

Allerdings bleiben viele Thailänder weiterhin misstrauisch. Die Mitglieder einer Aktivistengruppe namens „Resistant Bürger“ haben bereits eine offizielle Beschwerde bei der Polizei eingereicht.

„Die zuständigen Behörden sowie die Nationale Anti-Korruptions-Kommission und der Auditor General  haben einfach nichts unternommen, weil niemand eine Beschwerde eingereicht hat“, sagte Pansak Srithep.

„Jetzt gibt es eine offizielle Beschwerde, also gehen sie dieser Beschwerde bitte nach“, sagte Herr Pansak, als er die vorbereiteten Unterlagen an die Polizei weitergab. Sein Sohn wurde während eines militärischen Vorgehens gegen Demonstranten im Jahr 2010 erschossen.

Das Militär hat nun eine zweite Untersuchung angekündigt. Allerdings wird diese Untersuchung durch den Bruder von Thailands Militärherrscher General Prayuth Chan-ocha beaufsichtigt. Das ist aber nicht die große Transparenz, die sich viele Thailänder durch die erneute Untersuchung erhofft hatten.

Zwei der Hauptverdächtigen Personen sollen den Berichten zufolge bereits aus Thailand geflohen sein. Dazu gehört der Amulett Händler sowie ein Soldat. Allerdings sollen auch andere hochrangige Personen die an der Macht stehen in den Fall verwickelt sein.

Die Aufforderungen durch die thailändischen Medien und die Öffentlichkeit zur Klärung der Vorwürfe werden dabei immer lauter.