Seit gestern ist landesweit das neue Straßen-Kontrollgesetz gegen illegale Bettler wirksam

Seit gestern ist landesweit das neue Straßen-Kontrollgesetz gegen illegale Bettler wirksam

Bangkok/Pattaya. In ihren Bemühungen, dass Straßenbild in Thailand zu verbessern und von unbeliebten Subjekten und Bettlern zu säubern, hat die Regierung ein neues Gesetz erlassen, dass seit gestern, Donnerstag den 28. Juli 2016 landesweit in Kraft ist.

Nach dem neuen Gesetz werden alle ausländischen Bettler sofort von den Straßen entfernt und wieder zurück in ihre Heimat abgeschoben.

Thailändische Bettler die von der Polizei aufgegriffen werden, müssen sich gezwungener Maßen einem Rehabilitationsprogramm unterzeihen. In diesem Programm sollen die Bettler in den Genuss einer Berufsausbildung kommen und sie sollen etwas über die soziale Entwicklung und die menschliche Sicherheit lernen, sagte Minister Adul Sangsingkeow.

Diejenigen, die ein illegales Geschäft betreiben und Menschen zum Betteln auf die Straßen schicken, müssen mit einer Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren und/oder mit einer Geldbuße von maximal 50.000 Baht rechnen, sagte Minister Sangsingkeow weiter.

Diejenigen, die anerkannte behinderte oder psychisch kranke Menschen ausnutzen und sie zum Betteln auf die Straße schicken, werden wegen Ausbeutung noch härter bestraft. Ihnen droht eine maximale Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren und/oder eine Geldbuße von ebenfalls maximal 50.000 Baht.

Seit dem Beginn der sogenannten „Bettler-Politik“ im Oktober 2014 hat das Ministerium über 4.648 Bettler gezählt. Davon stammten 2.944 aus Thailand, die restlichen 1704 Bettler waren Ausländer, fügte Minister Sangsingkeow hinzu.

Regierungssprecher Sansern Kaewkamnerd äußerte sich ebenfalls zu dem Thema und erklärte, dass die Regulierung der Straßenbettler zu den Bemühungen der Regierung gehört, um die soziale Ordnung im Land zu kontrollieren und um den Menschenhandel besser bekämpfen und ausrotten zu können.

Zwischen September 2014 und dem Januar 2016 wurden insgesamt 3.896 Bettler, Kinder und Erwachsene auf den Straßen aufgegriffen, sagte Generalmajor Kaewkamnerd. Dabei handelte es sich um 2.487 Ausländer und 1.409 Bürger mit thailändischer Staatsbürgerschaft.

Die Regierung macht sich dabei vor allem Sorgen um die Ausnutzung von Kindern. Immer mehr Bettler nutzen Babys und Kinder zum Betteln auf der Straße. Der Grund dafür ist sehr einfach. Die Erfahrungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass Kinder rund zehn Mal mehr Geld pro Tag einnehmen als erwachsene Bettler.

Dabei wurden alleine bei den letzten Razzien auf den Straßen rund 90% mehr Neugeborene gefunden. Sie sind meistens das Opfer von gewissenlosen Menschenhändlern, die sie aus den Nachbarländern nach Thailand schmuggeln um hier mit ihrer Hilfe noch mehr Geld zu verdienen bzw. zu erbetteln.

In ihren neuesten Bemühungen gegen diese Menschenhändler setzen die Behörden mittlerweile sogar DNA-Tests und andere Vergleichstechniken an, um zu beweisen, ob die Menschen die behaupten die Eltern der Kinder zu sein, tatsächlich auch die Eltern sind.

Diejenigen, die nachweislich nicht die biologischen Eltern dieser Kinder sind, werden sofort verhaftet. Die Kinder und die Opfer dieser Menschenhändler werden dann zunächst in einem Obdachlosenheim der Regierung untergebracht.

Die Polizei fordert nun alle Mitglieder der Öffentlichkeit auf, vermutete Fälle von Menschenhandel sofort bei der Polizei oder bei einer Regierungsstelle zu melden. Dazu hat die Regierung eine spezielle Hotline eingerichtet, die sie unter der Telefonnummer 1300 erreichen können.