Droht Thailand trotz Überschwemmung und Hochwasser eine neue Dürre?

Droht Thailand trotz Überschwemmung und Hochwasser eine neue Dürre?

Bangkok. Im Moment kann sich Thailand über zu wenig Wasser nicht beklagen. Gerade in den vergangenen Tagen hat das Sturmtief Rai in vielen Provinzen durch die vor allem der Chao Phraya Fluss läuft, zu zahlreichen Überschwemmungen und Hochwasser geführt.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass viel wichtige Stauseen des Landes noch nicht einmal bis zur Hälfte gefüllt sind. Der Bhumibol Damm, einer der größten Stauseen des Landes ist gerade einmal zu 38 Prozent voll. Weitere wichtige Dämme wie der Sirikit, der Pasak Jolasid und der Keai Noi Damm sind ebenfalls unter der 50 Prozent Marke.

Hochwasser in den nördlichen Provinzen Lampang, Phayao, Phetchabun und Phichit
Hochwasser in den nördlichen Provinzen Lampang, Phayao, Phetchabun und Phichit

Sucharit Koontanakulvong, der Leiter der Wasserressourcen Technik an der Chulalongkorn Universität wies die Behörden bereits darauf hin, dass obwohl die Wasserstände in den Stauseen für diese Jahreszeit halbwegs positiv aussehen, sie äußerst vorsichtig mit den Wasser Ressourcen umgehen sollten.

„Wie vorhergesagt wird es im Laufe des Septembers noch in einigen Provinzen weiter regnen und es muss mit weiteren Sturzfluten gerechnet werden. Aber bereits ab Oktober wird der Regen deutlich nachlassen, es fällt weniger Niederschlag und wir müssen uns auf die Trockenzeit vorbereiten“, sagte Sucharit.

„Um uns schon jetzt auf die Trockenzeit einzustellen, sollten wir so viel wir können Wasser sparen. Selbst wenn alle Dämme voll sind, sollten wir das Wasser in kleine Teiche oder Stauseen ablassen, um so Platz für weiteren Wasservorrat zu sichern“, sagte er weiter.

Er fügte hinzu, dass der beste Weg zur sinnvollen Verwaltung des Wassers wäre, noch mehr Speichermöglichkeiten zu haben. Aus diesem Grunde forderte er die Landwirte auf, sich selber eigene Teiche zu graben und eigene Wasservorräte anzulegen, um so das Risiko des Wassermangels während der Trockenzeit zu reduzieren.

„Der Schlüssel für ein gutes Wasser-Management ist eigentlich recht einfach“, sagte er. „Wir müssen nur das Wasser in vielen Behältern auffangen und sammeln. Diese Praxis sollte vor allem für die Landwirte gelten, weil in diesem Jahr nicht genügend Wasser für die Reisernte während der Trockenzeit zur Verfügung steht. Außerdem sollten die Landwirte noch eine weitere alternative Einkommensquelle haben und sich nicht ausschließlich auf die Reisernte verlassen“, betonte er weiter.

Suthep Noipairoj, der Generaldirektor des königlichen Bewässerungs-Amtes (Royal Irrigation Department) (RID) erklärte dagegen, dass in den vier großen Chao Phraya River Bassins genug Wasser für den Verbrauch und die Bewässerung von Obstgärten für die kommende Trockenzeit vorhanden sei.

„Das Wasser in den vier großen Dämmen beträgt jetzt 5,53 Milliarden Kubikmeter. Das liegt weit über dem Mindestwert von 4 Milliarden Kubikmetern. Außerdem erwarten wir noch mehr Regen. Deshalb ist es eher unwahrscheinlich, dass Thailand in der nächsten Trockenzeit unter einer schweren Dürre leidet“, sagte Suthep.

„Wir haben genügend Wasser für den inländischen Verbrauch und für die Erhaltung der Obstgärten. Trotzdem sollten die Bauern während der Trockenzeit ihre Ernten sorgfältig anpflanzen und vor allem auf den Rat des Landwirtschaftlichen Ministeriums achten und hören“.

Das Meteorologische Institut hat vorher gesagt, dass es im September zu etwas mehr Regen als gewöhnlich kommen könnte. Allerdings besteht mit der Chance auf mehr Regen auch die hohe Wahrscheinlichkeit, von tropischen Stürmen, die aus dem Südchinesischen Meer zu uns kommen.

 

Quelle: Pattaya One