176 Feuerwehrautos sollen nach zehn Jahren auf Halde endlich in den Dienst gestellt werden

176 Feuerwehrautos sollen nach zehn Jahren auf Halde endlich in den Dienst gestellt werden

Bangkok. Vor gut zehn Jahren hatte die Stadtverwaltung in Bangkok in Abstimmung mit der Feuerwehr 315 Feuerwehrautos bei der damaligen Firma Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge in Auftrag gegeben und bestellt. Die Fahrzeuge wurden in den Jahren 2006 und 2007 nach Bangkok ausgeliefert.

Allerdings wurden schon kurz nach der Lieferung erste Korruptionsvorwürfe aufgrund des ungewöhnlich hohen Preises der Fahrzeuge laut. Die Anti-Korruptionsbehörde untersuchte den Fall und legte die Bezahlung und die Fahrzeuge vorerst auf Eis.

In Zusammenhang mit den Vorwürfen wurden damals zwei Thais wegen Auftragsmanipulation verhaftet und zu Haftstrafen verurteilt. Anschließend folgte ein jahrelanger Rechtsstreit um die Fahrzeuge und die Bezahlung der Feuerwehrautos.

feuerwehr-bangkok_02Im Laufe der Zeit standen die Fahrzeuge nur herum und wurden weder gewartet noch bewegt. Jetzt will die Stadtverwaltung in Bangkok (BMA) einen Teil der Fahrzeuge endlich in Betrieb nehmen. Die Abteilung Maschinenbau soll bereits an 71 Fahrzeugen arbeiten.

„Die Kosten für die Wartung und Reparatur jedes einzelnen Fahrzeugs beträgt etwa zwischen 200.000 und 300.000 Baht“, erklärte der stellvertretende Gouverneur von Bangkok, Aswin Kwanmuang am Mittwoch.

Er sagte weiter, dass bis zum Ende diesen Monats 35 der Feuerwehrwagen einsatzbereit sein sollten. Allerdings müsse man für die Reparatur der Wagen andere Fahrzeuge zerlegen und als Ersatzteillager nutzen, fügte er hinzu.

„Im Anschluss an diese Reparatur sollten die Löschfahrzeuge für mindestens fünf Jahre in einem brauchbaren Zustand sein“, sagte Aswin.

Die Fahrzeuge wurden damals von dem österreichischen Anbieter Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge (heute GD European Land Systems (GDELS) Steyr) für insgesamt 6,6 Milliarden Baht angeschafft. Damals waren neben leitenden Beamten auch der ehemalige stellvertretende Innenminister Pracha Maleenont in den Korruptionsskandal verwickelt. Pracha ist jetzt auf der Flucht.

Im vergangenen Jahr hatte ein Schiedsgericht in der Schweiz entschieden, dass Steyr-Daimler-Puch, 800 Millionen Baht an die BMA zurückzahlen sollte. Anschließend sollten die Fahrzeuge von der BMA endlich in Betrieb genommen werden.

Am 31. August in diesem Jahr wurden die Feuerwehrfahrzeuge dann endlich aus ihrem Lager „befreit“. „Wir haben die Fahrzeuge überprüft und dabei festgestellt, dass wir in der Lage sein sollten, 71 Fahrzeuge wieder betriebsbereit zu machen. Allerdings werden wir bei 105 der anderen Fahrzeuge Reparaturen durchführen, die sich nicht umgehen lassen. Allerdings können diese Arbeiten nicht von den Männern der Maschinenbau Abteilung der BMA durchgeführt werden. Wie werden dafür extra Spezialisten anheuern müssen“, erklärte Aswin weiter.

Sobald die ersten 71 Fahrzeuge repariert sind, sollten sie von der Feuerwehr Bangkok (Bangkok Fire and Rescue Department) bis Ende des nächsten Monat in Betrieb genommen werden, fügte er hinzu.

„Für die 105 Feuerwehrfahrzeuge, die von einem Fachmann repariert werden müssen, werden wir im Dezember einen Auftragnehmer auswählen. Wir erwarten, dass die Reparaturen mit unserem Haushaltsbudget von 153 Millionen Baht bis März 2017 durchgeführt werden können“, sagte er weiter.

Ein weiteres Problem wurde gestern mit Vertretern der Namyong Terminal – Public Company Limited besprochen. Die Fahrzeuge standen die letzten zehn Jahre auf dem Gelände der Firma, die dafür natürlich auch eine entsprechende Parkgebühr sehen wollen.

„Die Firma hat uns für die gesamte Dauer Parkgebühren von 427 Millionen Baht in Rechnung gestellt. Wir sind allerdings nur in der Lage, 200 Millionen zu zahlen“, sagte Aswin.

Der stellvertretende Chef der Feuerwehr Bangkok, Herr Somkiat Nontakaew sagte gegenüber den Medien, dass seine Abteilung aktuell mehr als 500 Feuerwehrfahrzeuge in Betrieb hat. „Aber die meisten dieser Fahrzeuge sind schon mehr als 20 Jahre im Dienst. Normalerweise liegt die Lebensdauer eines Feuerwehrfahrzeugs zwischen 15 und 20 Jahren“.