Behörden denken über eine Lockerung der Einreisebestimmungen für chinesische Kraftfahrer nach

Behörden denken über eine Lockerung der Einreisebestimmungen für chinesische Kraftfahrer nach

Chiang Rai. Im Juli dieses Jahres hatten sich die thailändischen Behörden dazu entschlossen, die Einreisebestimmungen für ausländische Kraftfahrer zu verschärfen. Davon waren vor allem die chinesischen Touristen betroffen, die bis dahin über die nördlichen Grenzübergänge mit ihrem eigenen PKW eingereist waren.

Laut den offiziellen Angaben war der Grund für die strengeren Gesetze bei der Einreise per PKW eine „Verbesserung der Verkehrssicherheit“ in Thailand zu erreichen. Dabei benutzen die meisten chinesischen Touristen mit ihrem Fahrzeug zur Einreise nach Thailand den R3A Highway durch Laos.

Nur einen Monat später musste der stellvertretende Chef der Handelskammer in Chiang Rai, Herr Pakaimass Viara zugeben, dass diese Maßnahme zwar ein voller Erfolg war, aber nun fast niemand mehr über die Grenze mit seinem eigenen PKW einreiste. Das machte sich vor allem in den Kassen der zahlreichen Einzelhändler bemerkbar, die sich bereits mit ihren Geschäften auf die chinesischen Touristen eingestellt hatten.

Wie Herr Pakaimass im August berichtete, machen die neuen Vorschriften die Fahrt auf der Straße nach Thailand für die meisten Menschen zu teuer. Sie können sich diese Zusatzausgaben einfach nicht mehr erlauben.

„Jetzt ist die Tourismusindustrie in Chiang Khong, die sich bisher sehr stark auf die chinesischen Touristen ausgerichtet hat, davon betroffen und viele Geschäftsleute mussten ihre Unternehmen bereits schon wieder schließen. Dadurch haben sie nicht nur ihre Einnahmen, sondern auch das in ihr Geschäft investierte Geld verloren“, berichtet er weiter.

Der Direktor der Chiang Rai Tourism Authority of Thailand, Herr Lertchai Wangtrakuldee musste ebenfalls zugeben, dass kaum noch jemand mit dem Auto über die Grenze fährt, da die Einreisbestimmungen für die Touristen sehr kompliziert und vor allem auch sehr teuer sind.

Nachdem die Zahl der einreisenden Touristen per PKW fast auf null gesunken ist, erwägt das Verkehrsministerium nun, nur knapp zwei Monate später wieder eine Lockerung der Maßnahmen. Offenbar hatten sie nicht damit gerechnet, dass die Besucherzahlen der Gäste aus dem Osten so stark nachlassen. Auf die guten Einnahmen der Touristen möchte man dann doch nicht verzichten.

Am Donnerstag diskutierte der stellvertretende Sekretär des Verkehrsministerium Herr Daroon Saengchai das Problem mit Itthirit Kinglek, dem Präsident des Tourism Council of Thailand, und diversen Reiseveranstaltern von den beiden betroffenen Provinzen Chiang Rai und Tak.

Dabei erklärten die Reiseveranstalter klipp und klar, dass das Problem eindeutig an den strengen Vorschriften des Land- und Transport Büros (LTD) liegt, die am 27. Juni 2016 in Kraft getreten sind.

Das Land- und Transport Büros (LTD) hatte die neuen Vorschriften erlassen, nachdem durch den Zustrom der „Gastautofahrer“ ein sprunghafter Anstieg bei Verkehrsunfällen und beim Abfallmanagement in den Provinzen zu Problemen geführt hatte.

Außerdem wurden die finanziellen Vorteile für das Land durch diese Gruppe von Touristen in Frage gestellt, da viele von ihnen nicht in den Hotels übernachten haben.

Dagegen beschwerten sich die Tourismus Betreiber in den nördlichen Provinzen über die deutlich gesunkene Zahl der Touristen, nachdem die Verordnung am 27. Juni in Kraft getreten war.

Jedes Jahr fahren mehr als 80.000 chinesische Touristen mit ihren Fahrzeugen in den Norden von Thailand. Im Durchschnitt lassen sie dabei etwa 30.000 Baht pro Person bei ihrer Reise in Thailand zurück, gaben die Reiseveranstalter weiter zu bedenken. Das sind rund 2,4 Milliarden Baht die nun in der Region fehlen.

Abgesehen von den chinesischen Touristen, sind auch andere, im Ausland zugelassene Autofahrer aus Malaysia, Laos, Singapur und Myanmar von diesen Maßnahmen betroffen. Auch auf die Einnahmen dieser Touristen möchten die Geschäftsleute in den beiden Provinzen nicht verzichten.

Nur Fahrzeuge mit insgesamt neun Sitze und Pickup-Trucks mit einem Höchstgewicht von 3,5 Tonnen sind derzeit auf Reisen innerhalb von Thailand erlaubt.