Premierminister Prayuth fordert ein Ende der Gewalt

Bangkok. Die Angriffe und die öffentliche Gewalt gegen Personen, die angeblich das Königshaus mit Worten, Bildern oder Kommentaren in den sozialen Netzwerken beleidigt haben sollen, haben in den letzten Tagen rapide zugenommen.

500-wuetende-menschen-auf-phuket_03Immer mehr Bürger sind offenbar der Meinung, dass sie das Recht selber in die Hand nehmen können und Personen, die ihrer Meinung nach die Monarchie oder ein Mitglied der königlichen Familie diffamiert haben, öffentlich zu demütigen und zur Rechenschaft ziehen zu können.

wuetender-mob-auf-ko-samui_01Nach den Angriffen gegen Personen in  BangkokPhuketPhang Nga, Ko Samui und Chonburi hat Premierminister Prayuth Chan-o-cha die Menschen davor gewarnt, die Bürger zu stören, die noch immer über den Tod Seiner Majestät König Bhumibol landesweit trauern.

 

 

Premierminister Prayuth sagte gegenüber den Medien, dass unempfindliche Bemerkungen und Handlungen bei vielen trauernden Thais starke Reaktionen hervorrufen könnten. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, fügte Regierungssprecher Sansern Kaewkamnerd am Mittwoch hinzu, können diese Reaktionen sehr schnell in körperliche Angriffe und Gewalt gegen die betreffenden Personen ausarten.

buergerwehr-verpruegelt-19-jaehrigen-auf-der-strasse_02Premierminister Prayuth forderte die Öffentlichkeit daher auf, nicht in Vigilantismus zu verfallen und das Recht in die eigene Hand zu nehmen. Er sagte weiter, dass es die Aufgabe der Behörden ist, rechtliche Schritte gegen jemanden einzuleiten, der das Gesetz gebrochen hat.

Auszug aus Wikipedia:

Vigilantismus (lateinisch vigilans, wachsam) bezeichnet die jenseits der staatlich zugelassenen Möglichkeiten erfolgende gewaltsame Erzwingung, Verhinderung oder Bestrafung eines unerwünschten Verhaltens anderer durch nicht-staatliche Akteure. Anhänger selbsternannter Bürgerwehren, die „das Recht in die eigenen Hände“ nehmen, werden als Vigilanten bezeichnet.

Eine moderne Begehungsform ist die Denunziation vermeintlicher Straftäter im Internet (englisch Internet Vigilantism) als eine radikale Form des Online-Aktivismus.

 

Die Regierung warnte ebenfalls vor Versuchen, die Monarchie in einen öffentlichen Konflikt zu verwickeln.

Generalleutnant Sansern sagte weiter, dass die Leute, die womöglich anders als die meisten anderen Thais denken, ihre Meinung für sich behalten sollten und sie nicht in der Öffentlichkeit verbreiten müssen.

wegen-majestaetsbeleidigung-ins-gesicht-geschlagenSie sollten Gespräche, Äußerungen oder ihr Handeln in einer Art und Weise vermeiden, die die Gefühle der anderen Menschen und der Öffentlichkeit, die den Verlust von Seiner Majestät dem König betrauern, empfindlich verletzten könnten.

Ansonsten müssen sie damit rechnen, dass sie eine Flut von Unzufriedenheit trifft, die sehr schnell zu körperlichen Schäden führen kann, betonte Regierungssprecher Sansern Kaewkamnerd.

„Versuchen Sie im Moment nicht, einen Konflikt zu provozieren und lassen sie die Monarchie und den verstorbenen König aus ihren Diskussionen heraus. Jetzt ist nicht die Zeit um sich zu streiten, in dieser schweren Zeit sollten wir uns alle vereinen“, ermahnte Generalleutnant Sansern die Bürger des Landes.

Der Regierungssprecher sagte weiter, dass auch Premierminister Prayuth sehr unglücklich über einige Leute war, die das Gesetz in die eigene Hand genommen und Gewalt gegen diejenigen ausgeübt haben, die angeblich die Monarchie beleidigt hatten.

„Auch wenn einige Menschen sich der Monarchie gegenüber unangemessen verhalten oder unangemessene Nachrichten schreiben ist es trotzdem falsch, öffentliche Gewalt gegen sie anzuwenden“, betonte Regierungssprecher Sansern.

„Niemand hat das Recht, jemand zu schaden, weil dieser gegen das Gesetz gehandelt hat“, sagte General Paiboon. „Soziale Sanktionen sollten neben der Strafverfolgung nur durch die Behörden angewendet werden“.