Mönche bauen weitere Barrikaden am Dhammakaya Tempel auf

Mönche bauen weitere Barrikaden am Dhammakaya Tempel auf

Pathum Thani. Seit mehr als einer Woche versuchen Beamte der Polizei zusammen mit den Beamten des Department of Special Investigation (DSI) und Soldaten des Militärs den Dhammakaya Tempel zu durchsuchen. Die Einheiten berufen sich dabei auf mehrere Haftbefehle, die gegen den ehemaligen Abt des Tempels, Phra Dhammajayo, vorliegen.

Dem ehemaligen Abt Phra Dhammajayo werden dabei unter anderem Multi-Milliarden Baht Betrügereien sowie die illegale Aneignung von öffentlichem Land vorgeworfen.

Am Freitag wurden vor den Toren des Tempels weitere Soldaten mit spezieller Anti-Aufruhr Ausrüstung zusammen gezogen. Im Gegenzug haben die Mönche und Anhänger im Inneren des Tempels in der Nähe des Haupttors ebenfalls damit begonnen mehrere Reihen von Barrikaden aufzubauen.

Die Behörden vor Ort haben jeglichen Zugang von außen in das weitläufige Tempelgelände verboten und die Zugänge abgeriegelt. Nur die Leute, die sich dazu entschieden haben den Tempel zu verlassen, werden von den Einheiten vor Ort durch die Tore nach draußen gelassen.

Inzwischen wurden die Soldaten vor dem Tor 4 des Tempels mit weiterem Material zu ihrer Verteidigung ausgestattet. Dazu gehören schwere Schilde, spezielle Helme sowie Schlagstöcke. Das Material wurde allerdings bisher nur vor die Tore des Tempels geliefert und noch nicht an die Einheiten vor Ort ausgegeben, bestätigte ein Sprecher der Polizei.

Das Management im inneren des Tempels hat die Anhänger und die Mönche in einer Ankündigung über die aktuelle Situation informiert und sie gebeten, sich entsprechend vorzubereiten.

Daraufhin haben Mönche, Laien und Anhänger des Tempels hinter dem Tor 4 im inneren des Tempels fünf verschiedene Schichten von Barrikaden aufgebaut. Sie haben große Betonrohre, Betonblöcke, Container und Zäune aufgestapelt und errichtet, die die Soldaten und die Mitarbeiter der Polizei an einem weiteren Vordringen in das Innere des Tempels behindern sollen. Laut den Medien sollen sich zusätzlich hinter den errichteten Barrikaden rund 500 Mönche, Laien und Anhänger des Tempels zu einem Gebet niedergelassen haben.

Vertreter des Tempels hatten sich bereits mehrfach darüber beschwert, dass ihnen durch die Blockade der Eingänge die Nahrung und weitere Lebensmittel im Tempel ausgehen würden. Darauf haben sich die für die Blockade verantwortlichen Beamten dazu entschieden, 1.000 Mahlzeiten durch das ebenfalls umstellte Tor 7 in das Innere des Tempels liefern zu lassen.

Am Freitagnachmittag leiteten die Behörden einen weiteren Schritt zu ihren bisherigen Maßnahmen ein und blockierten mit technischen Geräten die Mobiltelefone und die Internet Verbindungen im Umkreis von 500 Metern rund um den Tempel.

Paisit Wongmuang, der Generaldirektor der Abteilung für Sonderuntersuchung (DSI) sagte, dass die Beamten ihre Versuche fortsetzen würden, Phra Dhammajayo, den ehemaligen Abt des Tempels zu verhaften.

Dabei hatte der stellvertretende Ministerpräsident Prawit Wongsuwon noch am Donnerstag deutlich erklärt, dass der Abschnitt 44 so lange nicht aufgehoben wird, bis die Beamten eine gründliche Suche in dem gesamten Komplex des Dhammakaya Tempel durchgeführt haben. Dabei betonte er, dass es für die Behörden keine Rolle spiele, ob die Belagerung noch eine Woche, einen Monat oder ein Jahr dauert.

Wenn nötig, kann die Suche nach dem Abt auch ein Jahr oder länger dauern, fügte der stellvertretende Ministerpräsident Prawit hinzu. Erst wenn der gesuchte ehemalige Abt des Tempels, Phra Dhammajayo gefunden und verhaftet wurde, werden die Behörden die Belagerung des Tempels einstellen.

Der gesuchte 72-jährige Sektengründer wird bereits seit dem letzten Jahr wegen angeblicher Waldeingriffe durch die Mönche und Anhänger seines Tempels in mehreren Provinzen und wegen Geldwäsche und Empfangen von gestohlenen Vermögenswerten im Zusammenhang mit der Multi-Milliarden-Baht-Unterschlagung der Klongchan Credit Union Co gesucht.

Er hat durch seine Anhänger alle Forderungen und Anschuldigungen der Behörden abgestritten und erklärt, dass er zu krank sei, um die Anklagen der Behörden gegen ihn zu beantworten.

Nach bisher erfolglosen Durchsuchungen und Recherchen sind sich die Behörden noch nicht einmal sicher, ob sich der gesuchte ehemalige Abt überhaupt noch in dem Tempel oder in Thailand aufhält.

 

  • Quelle: Bangkok Post