Schweizer soll 80 Jungen in Thailand missbraucht haben

Schweizer soll 80 Jungen in Thailand missbraucht haben

Pattaya/Freiburg. Laut einem Bericht der Staatsanwälte im westlichen Schweizer Kanton Freiburg wurde ein Mann verhaftet, der seit 2001 mehr als 80 Jungen im Alter um die neun Jahre sexuell missbraucht und dabei Tausende von pornografischen Bildern gemacht haben soll.

Der Mann, dessen Name nicht genannt wurde, war den Behörden bereits seit Jahren bekannt und wurde wegen dem sexuellen Missbrauch von Kindern bereits zweimal in der Schweiz, in Freiburg im Jahr 1980 und im südlichen Kanton Wallis 1991 verhaftet und verurteilt.

Anschließend war der Mann nach Thailand gezogen und kehrte erst im Jahr 2014 wieder in die Schweiz zurück.

Am Freitag erklärte die Staatsanwaltschaft in der Schweiz, dass der namentlich nicht genannte Mann bereits zugegeben hat, Tausende von pornografischen Bildern von den missbrauchten Jungen im Alter um die neun Jahre gemacht und veröffentlicht zu haben. Allerdings streitet er ab, die Jungen auch belästigt, sexuell missbraucht oder sogar in die Prostitution gezwungen zu haben.

Das Schweizer Strafgericht in Gruyere wirft dem Mann Menschenhandel, Förderung der Prostitution, sexuelle Handlungen mit Kindern und Kinderpornografie vor. Die meisten Opfer waren Jugendliche, von denen die meisten um die neun Jahre alt gewesen sein sollen. Das Gericht fügte hinzu, dass die Jungen im Laufe von mehreren Jahren missbraucht wurden.

Der vermutete Missbrauch geschah in Pattaya, wo der Schweizer eine von europäischen Staatsangehörigen besuchte Bar betrieb und im Norden Thailands in Nong Hoi, wo er laut den Angaben der Staatsanwaltschaft gelebt haben soll.

Nachdem die Schweizer Ermittler erfahren hatten, dass in Thailand ebenfalls gegen den Mann wegen Kindesmissbrauch ermittelt wird, eröffneten die Behörden in Freiburg Anfang 2015 ihr eigenes Verfahren. Kurze Zeit darauf wurde der Schweizer verhaftet, bevor er wieder nach Thailand zurückkehren konnte.

Die Schweizer Ermittler reisten nach Frankreich und nach Thailand und stolperten im Laufe ihrer Ermittlungen über weitere Informationen, dass auch ein deutscher Staatsbürger in den Fall verwickelt sein soll. Die Schweizer Behörden gaben später ihre Ermittlungsergebnisse an die Staatsanwaltschaft in Köln weiter.

Im Januar wurde ein 70-jähriger britischer Pädophiler, Mark Frost, von einem Gericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, nachdem er insgesamt 45 sexuelle Straftaten gegen Kinder in Großbritannien und Asien zugegeben hatte. Unter den missbrauchten Kindern im Zeitraum von 2008 bis 2012 sollen mindestens auch neun thailändische Kinder gewesen sein.

Ecpat, eine Vereinigung gegen die Ausbeutung von Kindern, Pornografie und Menschenhandel sagte in einem Bericht von 2015: „Während die Gesetze in Thailand gegen den Missbrauch und die Ausbeutung von Kindern sehr stark sind, gibt es immer noch große Lücken bei der Strafverfolgung der Sexualstraftäter über die Grenzen.

 

  • Quelle: Pattaya One