Nach dem Bombenanschlag in Bangkok könnten sich die Neuwahlen weiter verzögern

Nach dem Bombenanschlag in Bangkok könnten sich die Neuwahlen weiter verzögern

Bangkok. Falls im Land nicht endlich wieder Ruhe und Ordnung einkehrt, erklärte Premierministr Prayuth Chan o-cha nach dem Bombenanschlag auf den VIP Bereich im Phramongkutklao Armee Krankenhaus auf der Ratchawithi-Straße, könnten sich die versprochenen Neuwahlen im nächsten Jahr erneut verzögern.

Premierminister Prayuth dementierte dabei vor allem die Gerüchte, dass die Armee den Bombenanschlag auf ihr eigenes Krankenhaus selber initiiert haben könnte, um einen triftigen Grund für eine erneute Verzögerung der Neuwahlen in 2018 haben.

„Da es immer noch dieselben Probleme im Land gibt, und weiterhin Bombenanschläge und Kriegswaffen benutzt werden, um das Land einzuschüchtern, frage ich sie, wie es da zu Neuwahlen kommen könnte“?

Gleichzeitig nahm er zu den weiteren Gerüchten Stellung, dass der Bombenanschlag etwas mit dem dritten Jahrestag der Machtübernahme durch das Militär zu tun haben könnte. Premierministr Prayuth hält diese Gerüchte für sehr unwahrscheinlich und erklärte gegenüber fragenden Reportern: „Wenn sie wirklich wissen wollen, wer hinter diesen Anschlägen steckt und was das Ziel dieses Bombenanschlags sein soll, dann müssen sie schon die Bombenleger persönlich fragen“, betonte er.

Die ermittelnden Beamten in diesem Fall erklärten bisher ebenfalls, dass sie noch keine Spur oder irgendwelche Hinweise auf die mutmaßlichen Täter habe. „Es gibt bisher keinerlei Hinweise auf bestimmte Gruppierungen oder auf die Täter. Wir haben bisher „keine Ahnung“, wer hinter diesem Bombenanschlag steckt“, zitierte The Nation den Sprecher der Polizei.

Gleichzeitig erklärte die Polizei, dass die Behörden die Sicherheitsmaßnahmen in der Hauptstadt weiter verstärkt hätten.

Allerdings erklärte der stellvertretende Verteidigungsminister General Udomdej Sitabutr, dass der Direktor des National Cancer Institute, Dr. Weerawut Imsamran, am vergangenen Freitag, drei Tage vor dem Anschlag auf das Krankenhaus einen Warnbrief erhielt und daraufhin sofort eine Beschwerde bei der Polizei eingereicht habe.

In dem Brief wurde vor einem möglichen Terroranschlag der südlichen Aufständischen Gruppe Barisan Revolusi Nasional und des islamischen Staates gewarnt. Angeblich sollte ein Anschlag von einer muslimischen Frau mit einem Kopftuch und einem Rucksack durchgeführt werden. In dem Brief heißt es weiter, dass der Angriff auf drei staatliche Krankenhäuser im gleichen Gebiet, wie das Institut ausgerichtet sein sollte.

Die anderen nahe gelegenen Krankenhäuser sind das Ramathibodi Krankenhaus auf der Rama IV Straße sowie das Rajavithi Kinderkrankenhaus und das Phramongkutklao Krankenhaus, die alle auf der Rajavithi Straße sind. Allerdings war den Behörden nicht sofort klar, welche Krankenhäuser in der Warnung gemeint wurden.

Die Ermittler gaben bisher zu dem Schreiben nur bekannt, dass der handschriftliche Brief aus dem Bezirk Pathumwan abgeschickt wurde.

Der stellvertretende Polizeipräsident General Srivara sagte, dass die Behörden die anderen Krankenhäusern, aber nicht das Phramongkutklao-Krankenhaus auf das Warnschreiben aufmerksam gemacht hätten, und entsprechend die Sicherheitsmaßnahmen erhöht haben.

Die Behörden haben in vielen Bereichen weitere zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen und unter anderem eine etwa 20 Mann starke Red Beret Army Ranger Spezialeinheit aus dem Special Warfare Command als weitere Wachen vor dem Regierungssitz stationiert.

Soldaten kontrollierten die Sicherheitsmaßnahmen in der Gegend und überwachen alle Verbindungsstraßen. Gleichzeitig werden verschiedene gefährdete Orte und alle hohen Gebäude in der Gegend überprüft, an denen weitere mögliche Angriffe inszeniert werden könnten.

 

  • Quelle: The Nation