Regierung will die Mönche in Zukunft mit einer elektronischen ID-Karte überprüfen

Regierung will die Mönche in Zukunft mit einer elektronischen ID-Karte überprüfen

Bangkok. Im Königreich sollen sich etwa rund 300.000 Mönche aufhalten, die ein hohes Ansehen als Wächter der nationalen Religion genießen. Wenn es nach dem Willen der thailändischen Regierung geht, werden die Mönche in Zukunft mit einer elektronischen intelligenten ID-Karte ausgestattet werden, auf der nicht nur ihr Werdegang sondern auch alle von ihnen begangenen Straftaten aufgezeichnet und gespeichert werden sollen.

Laut der Junta sollen die intelligenten ID-Karten dazu beitragen, das getrübte Bild der Männer in ihren Orangefarbenen Roben in der Öffentlichkeit wiederherzustellen. Der Grund für diese Überlegungen sind die mittlerweile immer öfter auftretenden Verfehlungen von angeblichen Mönchen, die ihre Robe dazu nutzen, um unerkannt gegen die Gesetze zu verstoßen.

Gerade in den letzten Monaten wurde der gute Ruf der Mönche durch eine Reihe von hochkarätigen Straftaten und Skandalen getrübt. Dabei reichen die Straftaten unter dem Deckmantel der orangenen Robe von sexuellen Delikten, über Drogen, Geldwäsche bis hin zu Morden innerhalb der Tempelmauern.

Die Junta, die im Jahr 2014 die Macht in Thailand übernahm, will den thailändischen Buddhismus ins Fadenkreuz ihrer Beobachtungen stellen und neu reorganisieren.

„Mönche im ganzen Land müssen schon jetzt durch ihre auf Papier basierten Karten ausweisen. Aber die Informationen auf diesen Karten sind meist veraltet, was es den Beamten schwer macht, ihren Hintergrund zu überprüfen“, sagte am Donnerstag Ormsin Chivapruck, ein Beamter des Amtes des Premierministers, gegenüber Reportern.

Die neuen digitalisierten Smart Cards würden dagegen das up-to-date-Tracking der Mönche erlauben. Auf den Karten soll neben ihrer gesamten Klostergeschichte auch alle von den Mönchen begangenen Straftaten inklusive einem Bericht über ihren Drogenkonsum aufgenommen werden. Diese neue ID-Karte für Mönche soll dabei auch verhindern, dass gefälschte Mönche oder sonstige straffällige Personen sich hinter einer orangenen Robe verstecken können, fügte Herr Ormsin hinzu.

Die genauen Details werden nächste Woche auf einer Sitzung des Obersten Sangha-Rates, der Körperschaft des nationalen Glaubens, diskutiert werden.

Allerdings ist schon jetzt klar, dass die Ausgabe dieser elektronischen ID-Karte nicht einfach wird, da alle thailändischen Männer von sozialer Konvention für mindestens ein paar Wochen in einem Tempel gehen und dort ordinieren.

Kritiker sagen, dass die starre Hierarchie des Obersten Sangha-Rates es nahezu unmöglich macht, die Korruption zu bekämpfen oder irgendwelche Veränderungen zu bewirken.

Die Regierung hat bereits mit ihrer Umstellung begonnen und mehr als 46.000 Tempel im ganzen Land dazu gezwungen, ihre finanziellen Konten und Transaktionen gegenüber den Behörden offen zu liegen. Damit will die Regierung zunächst die weit verbreiteten Unregelmäßigkeiten bei den finanziellen Transaktionen der Tempel einschränken und kontrollieren.

Bereits Anfang des Jahres wurde der bis jetzt berühmteste Mönchsskandal in der Öffentlichkeit bekannt, als Polizei, Behörden und Truppen den Tempel der mega-reichen Dhammakaya-Sekte am Rande von Bangkok durchsuchten. Die Beamten waren dabei auf der Suche nach dem umstrittenen ehemaligen Abt, der unter anderem wegen Geldwäsche angeklagt wurde und verhaftet werden sollte.

Allerdings waren alle Bemühungen und Anstrengungen der Behörden bis heute vergeblich. Der gesuchte ehemalige Abt des Dhammakaya Tempel ist bis zum heutigen Tage spurlos verschwunden.

 

  • Quelle: Chiang Rai Times, AFP