Wasserexperten kritisieren die Regierung wegen der Verschlechterung der Überschwemmungen

Wasserexperten kritisieren die Regierung wegen der Verschlechterung der Überschwemmungen

Bangkok. Zahlreiche Wasserexperten und Akademiker sind sich einig, dass die Regierung für die Verschlechterung der Überschwemmungen im Nordosten verantwortlich ist. Die Experten geben nach den großen Überschwemmungen im Norden und Nordosten der Politik der Regierung die Schuld und erklären, dass die traditionelle Wasserbewirtschaftung die Überschwemmungen nicht verhindern konnte und die Katastrophe sogar tatsächlich noch intensiviert haben soll.

20 Bezirke von Roi Et zu Katastrophen Gebieten erklärt
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Zunächst wurden die schweren Überschwemmungen im Norden und Nordosten durch den tropischen Sturm Sonca ausgelöst, bestätigen die Wasserexperten. Dabei wurden nicht nur zahlreiche Provinzen stark überschwemmt sondern auch die Wasserreservoire in den betroffenen Regionen bis über ihre Kapazität gefüllt.

Die in Maha Sarakham ansässige Hochschullehrerin Chainarong Sretthachau hat am Samstag eine Erklärung über Facebook abgegeben. Darin schreibt sie, dass die traditionelle Wasserwirtschaft die Überschwemmungen nicht verhindern konnte, sondern den Schaden sogar noch verstärkt habe. Dadurch wurde das Süßwasser-Sumpf-Ökosystem zerstört, das in den Lebensgrundlagen der Menschen im Nordosten eine wichtige Rolle spielt, schreibt sie in dem sozialen Netzwerk.

„Diese Katastrophe konnte sich weiter ausbreiten, weil das Wasser aus dem Ubonrat Damm und dem Lam Pao Damm mit einer Rate von bis zu 20 Millionen Kubikmeter pro Tag entlassen wurde. Zusätzlich kam es in den stromaufwärts gelegenen Dämmen ebenfalls zu weiteren Überläufen, die die Überschwemmungen noch verstärkten“, sagte Frau Chainarong.

„Aber was die Flutkatastrophe wirklich noch schwerer gemacht und beschleunigt hat, war die Uferpromenade, die die Wasserwege verengt und das Wasser dadurch gezwungen wurde, noch schneller zu fließen. Wenn der Damm nicht den schnellen Wasserstrom zurückhält, wird es weiter zu den verheerenden Überschwemmungen führen“, warnt Frau Chainarong.

Die nördlichen Provinzen kämpfen weiter gegen das Hochwasser
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Sie sagte weiter, dass der Eingriff in die Feuchtgebiete auch zu einer intensiveren Überschwemmung wegen der Beseitigung von Hochwasser-Rückhalteflächen beigetragen hatte.

Gleichzeitig warnte sie weiter davor, dass Ubon Ratchatani nach wie vor unter den Überschwemmungen leiden würde, weil der Pak Mun-Damm die Wasserentwässerung zum Mekong-Fluss verlangsamt. Dadurch konnte das Wasser auch in die Stadt und in ein großes Gebiet von Feuchtgebieten eindringen, so dass das neue Tiefland-Stadtgebiet noch anfälliger für Überschwemmungen war.

Frau Chainarong forderte die Regierung auf, die Zerstörung und die Wiederherstellung der Wasserstraßen in den natürlichen Zustand zu erwägen, da die Dämme im Chi-Mun-Einzugsgebiet keinen großen Nutzen für die Bewässerung hatten, während die Verstädterung kontrolliert werden sollte, um noch mehr Feuchtgebiete zu vermeiden.

„Wir sollten unsere Priorität nicht nur auf die Hauptwasser beschränken“, fügte sie hinzu“Die Erhaltung des Ökosystems stromabwärts ist auch wichtig“.

Der prominente Wasserspezialist Hannarong Yaowalers stimmte darin überein, dass die Dämme nicht die richtige Antwort für die moderne Wasserbewirtschaftung waren und warnte, dass die Behörden die alten Dämme landesweit sorgfältig inspizieren müssen, um sicherzustellen, dass sie durch den Klimawandel auch noch mehr Niederschläge bewältigen können.

Hannarong sagte weiter, dass viele Dämme vor Jahrzehnten gebaut worden waren, und ihre Konstruktion nicht dafür ausgelegt wurde, um außerordentlich große Mengen an Wasser zu speichern. Die schweren Regenfälle die durch Sonca ausgelöst wurden seien ein gutes Beispiel dafür, dass die Wasserreservoire nicht mehr mit den enormen Wassermassen mithalten können und es dadurch wie in der Provinz Sakon Nakhon zu weiteren Schäden kommt.

Regierung genehmigt einen Notfallfonds von 35 Millionen Baht für die überschwemmten Gebiete
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„Die Dämme sind wie Zeitbomben. Die Behörden sollten dringend sicherstellen, dass sie wirklich sicher sind und die Wassermassen auch verarbeiten können. Außerdem müssen auch Echtzeit-Informationen an die betroffenen Menschen vor Ort weiter gegeben werden, um Schäden an Menschen, deren Hab und Gut und an ihrem Land zu vermeiden“, sagte er weiter.

Er fügte hinzu, dass die großen Überschwemmungen im Nordosten zwar durch natürliche Faktoren verursacht worden seien, aber das Problem der Überschwemmungen wurde durch menschliches Versagen verstärkt. Deshalb sei es sehr wichtig, dass die Regierung die Katastrophenvorbereitung und die Warnsysteme unbedingt verbessern muss.

Unterdessen bestätigen auch die Anwohner von Sakon Nakhon, dass die Regierung es versäumt hatte, die Menschen rechtzeitig vor den Überschwemmungen zu warnen. Dadurch sei es weiter zu erheblichen Sachschäden in der Provinz gekommen.

Herr Wichai Rattanaburi, ein Anwohner in Sakon Nakhon sagte: „Ich möchte die Regierung dazu auffordern, aufrichtige und offene Informationen an die Menschen weiter zu geben, damit wir uns in Zukunft besser auf die kommende Katastrophen vorbereiten können. Keiner in Sakon Nakhon wusste davon, dass es eine große Flut geben würde. Deshalb konnten wir uns auch nicht auf die Überschwemmungen vorbereiten, weil es in unserer Stadt noch nie eine Flut gegeben hat“, betonte er.

Er fügte weiter hinzu, dass nicht nur er sich noch mehr darüber aufgeregt hatte, nachdem die Königliche Bewässerungsabteilung berichtet hatte, dass das Huai Zai Kamin Reservoir nicht zusammengebrochen war. In Wirklichkeit hatte das Huai Zai Kamin Reservoir tatsächlich ein Leck, wodurch das Wasser fast die gesamte Stadt überfluten konnte.

„Wir wollen von den Behörden die Wahrheit und keine Lügen hören“, betonte er.

 

  • Quelle: Thai Visa