Thailand möchte bei Interpol einen internationalen Haftbefehl für Yingluck beantragen

Thailand möchte bei Interpol einen internationalen Haftbefehl für Yingluck beantragen

Bangkok. Nachdem die königlich thailändische Polizei „Royal Thai Police“ (RTP) Interpol schon Anfang Oktober darum gebeten hat, ihr bei der Suche nach der ehemaligen flüchtigen Premierministerin Yingluck zu helfen und sie auf eine Blaue Ausschreibung „Blue Notice“ zu setzen, möchte die Polizei jetzt noch einen Schritt weiter gehen und gleichzeitig auch noch einen internationalen Haftbefehl für Yingluck beantragen.

Anfang Oktober hatte der stellvertretende Polizeisprecher Polizei Oberst Krisna Pattanacharoen gegenüber den Medien erklärt, dass die Royal Thai Police Interpol darum gebeten hat, die geflüchtete ehemalige Premierministerin Yingluck Shinawatra auf eine so genannte Blaue Ausschreibung (Blue Notice) zu setzen.

 

Wie bereits von uns berichtet, bedeutet diese Blaue Ausschreibung, dass von den zuständigen Behörden in 190 Mitgliedsländern zusätzliche Informationen über die Identität und / oder die Aktivitäten einer Person in Bezug auf eine Straftat gesammelt und weiter geleitet werden.

Der stellvertretende Polizeisprecher Polizei Oberst Krisna Pattanacharoen hatte dazu erklärt, dass die ehemalige Premierministerin Yingluck Shinawatra vom Obersten Gerichtshof für die Inhaber von politischen Positionen der Vernachlässigung der Pflicht in dem von ihrer Regierung festgelegten Reis-Verpfändungs-Verfahren für schuldig befunden wurde.

Allerdings war Yingluck nicht zu ihrer Urteilsverkündigung vor dem Obersten Gerichtshof erschienen und bereits aus Thailand geflohen.

Der Oberste Gerichtshof für die Inhaber von politischen Positionen hatte in seiner Urteilsverkündung am 27. September Yingluck Shinawatra während ihrer Abwesenheit vor Gericht für schuldig befunden und sie zu fünf Jahren Gefängnis ohne Bewährung verurteilt. Seitdem steht sie auf der Fahndungsliste der thailändischen Polizei und wird von den Ermittlern gesucht.

Offensichtlich geht die thailändische Polizei jetzt noch einen Schritt weiter und will laut den Angaben des stellvertretenden Polizeichef General Srivara Rangsibrahmanakul einen internationalen Haftbefehl gegen Yingluck Shinawatra beantragen.

 

Laut General Srivara strebt das Büro der thailändischen Polizei erneut eine weitere Zusammenarbeit mit Interpol an darum gebeten, Yingluck jetzt auch auf die rote Ausschreibung zu setzen. Die „Red Notice“ die auch als internationaler Haftbefehl bekannt ist bedeutet, das weltweit 192 Nationen um die Verhaftung der ehemaligen Premierministerin gebeten werden.

INTERPOL
INTERPOL

In der Zwischenzeit hat auch das Außenministerium bestätigt, dass Yingluck Shinawatra Dubai bereits verlassen hat und sich mittlerweile in England aufhalten soll. Das Büro der königlichen thailändischen Polizei „Royal Thai Police Bureau“ hat das Büro des Generalstaatsanwalts darüber informiert, dass es versucht wird, von Interpol die rote Ausschreibung gegen Yingluck zu erhalten.

Sobald die internationale Polizeiorganisation ( Interpol ) den Haftbefehl genehmigt und ausgestellt hat, ist die Polizei in den 192 Mitgliedsstaaten befugt, Yingluck zu verhaften.

„Wenn Interpol die rote Ankündigung ausstellen kann, können die Behörden mit der Verhaftung von Yingluck fortfahren“, sagte Srivara. Gleichzeitig fügte er aber hinzu, dass er natürlich nicht für die britischen Behörden sprechen könne, ob sie auch tatsächlich Yingluck verhaften würden.

Der stellvertretenden Polizeichef General Srivara Rangsibrahmanakul weigerte sich zu kommentieren, ob Interpol dem Antrag nachkommen und wirklich eine rote Ausschreibung gegen Yingluck ausstellen wird. Es könnte dabei Einwände geben, dass das Verfahren gegen Yingluck von politischer Natur ist und sie sich deswegen möglicherweise für ein politisches Asyl in Großbritannien qualifizieren könnte.

Interpol Notice
Interpol Notice

In der Zwischenzeit untersuchen die Beamten nach wie vor auch ihre eigenen Beamten die verdächtigt werden, Yingluck bei der Flucht geholfen zu haben. Bisher wurden in diesem Zusammenhang schon drei hohe Polizeibeamte zu den Vorwürfen verhört.

 

  • Quelle: Pattaya Mail