Besucher stehlen Teile des königlichen Krematorium

Besucher stehlen Teile des königlichen Krematorium

Bangkok. Bei einer Kontrolle stellten die Beamten, die mit der Pflege und Erhaltung des königlichen Krematoriums beauftragt waren fest, dass sich offensichtlich einige rücksichtslose Besucher an der Trauerstädte vergriffen hatten und sogenannte „Erinnerungsstücke“ aus dem königlichen Krematorium von König Rama IX in Sanam Luang gestohlen hatten.

Das königliche Krematorium wurde nach den Trauerfeiern das erste Mal für die Öffentlichkeit am Donnerstag geöffnet. Zahlreiche Besucher waren bereits am ersten Tag der Öffnung vor Ort, um sich selber ein Bild vor Ort von dem königlichen Krematorium zu machen. Als die zuständigen Beamten am Donnerstagabend durch die Räumlichkeiten gingen mussten sie feststellen, dass sich offensichtlich einige rücksichtslose Besucher an den aufbewahrten Gegenständen innerhalb des Krematoriums vergriffen hatten.

Der für die Überwachung des königlichen Krematoriums zuständige Armeechef Chalermchai Sittisad sagte am Freitag, dass man aufgrund dieser Vorgänge, mit denen niemand der Verantwortlichen gerechnet hatte, nun wesentlich strengere Regeln und Öffnungszeiten festlegen werde. Zusätzlich soll jetzt der Zugang zum königlichen Krematorium wesentlich stärker begrenzt werden, als es ursprünglich von den Behörden vorgesehen und geplant war.

„Wir brauchen die öffentliche Zusammenarbeit. Offensichtlich hatten einige Besucher das dringende Bedürfnis, dass sie Andenken aus dem königlichen Krematorium in Übereinstimmung mit ihrem Glauben mit nach Hause nehmen wollten. Dadurch wurden schon am ersten Tag der Öffnung Schäden an einigen Teilen verursacht“, sagte General Chalermchai.

Nach der königlichen Einäscherung am 26. Oktober hatte die Regierung das wunderschön errichtete königliche Krematorium und die dazu gehörige Ausstellung für die Öffentlichkeit vom 2. bis zum 30. November geöffnet.

Zunächst war geplant, dass die Besucher auch den zweiten Stock des Krematoriums besuchen durften. Unglücklicher Weise waren aber offensichtlich einige Besucher der Meinung, dass sie sich an den hier aufgestellten Gedenkstücken für den verstorbenen König Bhumibol bedienen können. Laut den Beamten vor Ort wurden dabei gleich mehrere Andenken und Ausstellungsgegenstände gestohlen.

Der angerichtete Schaden veranlasste die Regierung nun dazu, den Zugang zum königlichen Krematorium nach nur einem Tag schon wieder zu schließen. Die Besucher dürfen nun nicht mehr herein und können sich das Krematorium nur noch von außen ansehen und bewundern.

„Anfangs wurde das königliche Krematorium bis zum zweiten Stock geöffnet, weil wir einfach nicht damit gerechnet hatten, dass sich jemand an den Gegenständen vergreift“, sagte General Chalermchai. „Das Problem kam völlig unerwartet. Ich muss zugeben, dass die Menschen offensichtlich unterschiedliche Gedanken, Überzeugungen und Einstellungen haben“, sagte er weiter.

Rund 29.000 Menschen besuchten am Donnerstag, den ersten Tag der Öffnung für die Öffentlichkeit das königliche Krematorium. Der Standort kann bis zu 56.000 Menschen pro Tag aufnehmen, wobei 4.000 Personen gleichzeitig die Gegend für 45 Minuten betreten dürfen. Die angegebenen Besucherzahlen basieren auf den anfänglichen Öffnungszeiten des königlichen Krematoriums von 7. bis 21 Uhr am Abend.

Nun ist die Regierung gezwungen, aufgrund der Manipulation durch die rücksichtslosen Besucher den Zugang zu dem königlichen Krematorium zu sperren. Die zuständigen Beamten der verschiedenen Behörden vor Ort sagen den Besuchern jetzt so höflich und so geduldig wie möglich, was sie können und was nicht, fügte der Armeechef hinzu.

Gleichzeitig versprach er, dass es auch keine besonderen Warteschlangen für die sogenannten VIP-Gäste geben würde. Alle Besucher, die einen Blick auf das königliche Krematorium werfen wollen, müssen sich in einer geordneten Warteschlange anstellen und so lange warten, bis sie an der Reihe sind.

 

  • Quelle: Bangkok Post