Vachira Phuket Krankenhaus will eine Patientin erst nach dem bezahlen ihrer Rechnung entlassen

Vachira Phuket Krankenhaus will eine Patientin erst nach dem bezahlen ihrer Rechnung entlassen

Phuket. Eine Australierin, die nach einem schrecklichen Unfall in Chalong auf Phuket ihr Bein verlieren könnte, befürchtet, als Geisel für ihre Krankenhausrechnung im Vachira Phuket Krankenhaus festgehalten zu werden.

Die 30 Jahre alte Stacey Liddle aus Brisbane in Australien fuhr am 26. Oktober mit einem Motorroller, als sie in Chalong in den hinteren Teil eines Busses raste und sich dabei ihr linkes Bein verletzte. Sie wurde kurze Zeit später von den Rettungskräften auf Phuket zur Behandlung in das Vachira Krankenhaus eingeliefert.

Da Frau Liddle vor ihrem Urlaub eine Krankenversicherung abgeschlossen hatte, machte sie sich zunächst keine Gedanken über ihre Behandlungskosten. Als sie den Unfall jedoch ihrer Versicherung meldete, erlebte sie eine böse Überraschung. Ihre Versicherung lehnte die Übernahme der Behandlungskosten grundsätzlich ab, da das Fahren auf einem Roller von ihrer Unfallversicherung als risikoreiche Aktivität angesehen wird und damit nicht in dem Versicherungsschutz eingeschlossen ist.

Ihre Verwandten in Australien kümmerten sich sofort um eine Bett in einem Krankenhaus in ihrer Heimat und mussten dabei allerdings erfahren, dass zurzeit kein Bett frei war. Frau Liddle blieb also zunächst nichts anderes übrig, als weiter im Vachira Krankenhaus auf Phuket auf ein freies Bett in einem Krankenhaus in ihrer Heimat zu warten.

In der Zwischenzeit hatte die australische Presse Kontakt mit ihr aufgenommen und erfuhr von Frau Liddle, dass sie in dem Krankenhaus auf Phuket Angst vor einem weiteren Infektionsrisiko hatte. Am Donnerstag berichte die australische Nachrichtenseite 9News.com, dass Frau Liddle berichtet habe, dass auf ihrer Krankenstation Tiere frei herumlaufen. Wie 9News berichtet, habe ihre Familie erklärt, dass sie so kurz nach ihrer Operation große Angst vor einem weiteren Infektionsrisiko durch die frei herumlaufenden Tiere auf der Station habe.

9News kümmerte sich dann in Australien um den Fall und konnte tatsächlich ab dem kommenden Montag ein Bett im Royal Prince Alfred Hospital in Sydney für die Patientin auftreiben. Damit stand ihrem Rückflug nach Australien eigentlich nichts mehr im Weg.

Als sie die gute Nachricht den Mitarbeitern im Vachira Phuket Hospital mitteilte wurde ihr jedoch gesagt, dass sie solange das Krankenhaus nicht verlassen darf, bis sie dort den Restbetrag ihrer offenen Rechnung für die Behandlung und für die Operation bezahlt hat. Wie hoch diese Summe ist, konnte oder wollte ihr allerdings dort niemand sagen.

„Die Ärzte hier haben mir gesagt, dass es eine Chance von nur fünf Prozent gibt, dass ich mein verletztes Bein behalten kann“, berichtete sie gegenüber 9News.

„Jetzt sagen sie, sie werden mich als Geisel festhalten, bis wir die Rechnung bezahlt haben, von der wir nicht einmal wissen, wie hoch sie ist“, sagte die Universitätsstudentin gestern von ihrem Krankenbett zu 9News.

„Wir haben ihnen bereits 10.000 Australische Dollar gegeben. Wir haben nach einem Zahlungsplan gefragt, weil wir das Ende unseres Budget bereits erreichet haben“, sagte sie weiter. Bisher hat sie allerdings noch keine Antwort erhalten.

„Ich will nur eine zweite Meinung hören, bevor ich eine Entscheidung treffe. Ich würde das am liebsten in Brisbane machen, aber der einzige Weg, wie ich nach Hause zurückkehren kann, ist nach Sydney in das Royal Prince Alfred Hospital zu gehen. Dort wäre ich dann auf mich alleine gestellt“, sagt sie weiter.

Frau Liddle sagte, sie zögere, gegenüber einer anderen Kultur kritisch zu sein und lobte die Bemühungen der Ärzte, aber erläuterte gleichzeitig auch die schmutzigen Bedingungen im Krankenhaus.

Am Freitagabend erzählte sie 9NEWS, dass Tiere frei durch die Krankenstationen gingen und sagte, die Familie sei besorgt über das Infektionsrisiko so kurz nach der Operation von Frau Liddle.

„Es ist schrecklich. Katzen sind auf der Station, Hunde gehen neben Ratten „, sagte sie.

„Ich hätte mir nicht einmal im Traum vorgestellt, dass ein Krankenhaus so sein würde. Ich glaube nicht, dass sie hier jemals eine gesunde Operation hatten“, berichtet sie weiter.

„Stacey ist ein chronischer Asthmatiker, wir dürfen nicht einmal eine Katze besitzen und es gibt hier Katzen, die von den Tabletts essen, wenn Sie sie zu einem Tisch bringen“, berichtet ihre Mutter weiter. „Im Moment (vorletzte Nacht) liegt eine Katze auf einem der Betten und schläft. Es gab sogar eine große Ratte, die am Mittwochabend durch die Notfallstation ging, als ich auf Stacey in der Chirurgie wartete“, erzählt sie weiter. „aber hier im Krankenhaus hat niemand auch nur ein Auge auf die Ratte geworfen“, klagt sie weiter.

Frau Liddles Familie und ihre Freunde haben auf einer GoFundMe-Seite Spenden gesammelt, um die Kosten für ihre Rückkehr zu decken.

 

  • Quelle: Phuket Gazette, 9News