Chuan Leekpai könnte als Anführer der Demokraten Prayuth als Premierminister aufhalten

Chuan Leekpai könnte als Anführer der Demokraten Prayuth als Premierminister aufhalten

Bangkok. Die Zukunft von Chuan Leekpai, dem Chefberater und Ex-Anführer der Demokratischen Partei ist Gegenstand von Spekulationen innerhalb der Demokratischen Partei. Herr Chuan könnte bei den nächsten Wahlen vermutlich als einziger aus den Reihen der Demokratischen Partei General Prayuth als neuen und zukünftigen Premierminister aufhalten.

Die Spekulationen für Chuan Leekpai beruhen auf zwei unterschiedlichen Annahmen:

  • Zum einen, dass die Demokraten und die Pheu Thai Partei ihre Kräfte bündeln könnten, um die Rückkehr der Junta an die Macht zu verhindern,
  • und zum anderen, dass die Demokraten einen neuen Führer brauchen, um ihre Wahlchancen zu erhöhen.

Die erste Annahme geht auf eine wachsende Überzeugung der Öffentlichkeit und der Parteien zurück, dass die regierende Junta versucht, ihren Machtaustritt durch die Rückkehr von General Prayuth Chan o-cha als nicht gewählten Premierminister zu verlängern. Das wäre möglich, wenn Prayuth von dem durch die Junta ernannten Senat und den Pro-Junta politischen Parteien ausreichend Unterstützung erhalten könnte.

Die zweite Annahme geht auf die wiederholten Wahlverluste der Demokraten unter dem derzeitigen Parteivorsitzenden Abhisit Vejjajiva zurück, der seit März 2005 mit starker Unterstützung seines Mentors Chuan Leekpai an der Spitze der Partei steht.

Die Demokraten gewannen zuletzt 1992 unter der Führung von Chuan Leekpai eine Parlamentswahl. Und viele Leute, einschließlich einiger Parteifreunde, glauben, dass nur sein Comeback als Parteiführer ihre Chancen erhöhen könnte, die Pheu Thai Partei bei den Wahlen zu schlagen.

Allerdings sagte Chuan Leekpai erst vor kurzem, dass es nur eine geringe Wahrscheinlichkeit gebe, dass er zur Führung der Demokraten zurückkehren würde, obwohl er das auch nicht grundsätzlich völlig ausschließen würde.

Der zweimalige ehemalige Premierminister Chuan Leekpai, der im Juli 80 Jahre alt wird, war von 1991 bis 2003 mehr als 12 Jahre lang Führer der Demokraten. In dieser Zeit wurde er zweimal Premierminister – von 1992 bis 1995 und von 1997 bis 2001.

Sowohl die Pheu Thai Partei als auch die Demokraten, die beiden größten politischen Parteien des Landes scheinen nach der nächsten Wahl die Spekulation einer möglichen Allianz auszunutzen. Solche Spekulationen haben sicherlich ein mögliches Bündnis zwischen den Demokraten und dem Nationalen Rat für Frieden und Ordnung (NCPO) untergraben, während sie gleichzeitig die Verhandlungsmacht und das Image der Demokraten als „Demokratie-Champion“ gestärkt haben.

Es sieht für die Öffentlichkeit und die Wähler sicherlich besser aus, als dass die Demokraten mit gewählten Zivilisten Hand in Hand gehen, als mit den derzeit regierenden militärischen „Diktatoren“, berichten die thailändischen Medien.

Allerdings ist dabei auch klar, dass Aufgrund ihrer erbitterten Rivalität in den letzten Jahren es fast unwahrscheinlich ist, dass die Pheu Thai Partei unter der Führung von Abhisit mit der Demokratischen Partei in der Zukunft zusammenarbeitet.

Dagegen gilt Chuan Leekpai als ein „akzeptablerer Kandidat“ als Regierungschef, wenn beide Parteien nach den Wahlen tatsächlich eine Koalition bilden sollten. Wenn die Ergebnisse der letzten Wahlen ein Hinweis dafür sind, wird erwartet, dass die Parteien der Pheu Thai und der Demokraten in der nächsten nationalen Wahl an die erste und zweite Stelle kommen werden.

Und jeder von ihnen könnte nach der Abstimmung eine Koalitionsregierung führen, je nachdem, wie es den anderen Parteien bei den Wahlen ergeht.

Aber diesmal wird es etwas anders sein. Nach den nächsten Wahlen wird es drei große Fraktionen geben; die Pheu Thai Partei, die Demokraten und die kleineren Parteien, die General Prayuth, den amtierenden Premierminister und Chef des Nationalen Rates für Frieden und Ordnung ( NCPO ) unterstützen.

Politische Beobachter glauben allerdings, dass eine Allianz zwischen den beiden Parteien eine neue Koalitionsregierung bilden könnte. Die Pheu Thai Partei wählt eher die Demokraten als eine Pro Prayuth Fraktion, spekulieren die politischen Beobachter. Dagegen neigen die Demokraten eher dazu, die sogenannten Pro Prayuth Parteien zu bevorzugen, berichten einige nicht näher genannten Quellen aus der Partei der Demokraten.

Nur ein sogenannter Erdrutschsieg könnte der Pheu Thai Partei helfen, die nächste Regierung zu bilden, ohne sich dabei auf die Demokraten verlassen zu müssen. Und das ist nach Ansicht vieler Politiker und Beobachter, auch der rivalisierenden Parteien, eine Wahlmöglichkeit nach der Wahl.

Auf die Spekulationen reagierend, dass Chuan Leekpai als der demokratische Führer ein Comeback machen könnte, sagte der stellvertretende Parteichef Ong-art Klampaiboon, dass es derzeit keine Anzeichen für mögliche Veränderungen an der Spitze gebe. Er sagte, dass Abhisit noch immer die Unterstützung von vielen Parteimitgliedern genießt und dass der derzeitige Führer entschlossen ist, die Partei in den nächsten Wahlkampf zu führen und auch zu leiten.

Allerdings endet die Amtszeit von Abhisit und den anderen Parteiführern diesen April. Und Chuan ist nicht allein als Kandidat, um die demokratische Führung zu bestreiten. Andere sind die derzeitigen stellvertretenden Leiter Jurin Laksanawisit, Korn Chatikavanij und Apirak Kosayodhin.

 

  • Quelle: Thai Visa, The Nation